Zweifelhaftes Andenken auf Kosten der Natur
Die Bärenkralle als Schlüsselanhänger oder eine Korallenkette zum Sommerkleid - viele Urlaubssouvenirs stammen nach Auskunft der Tierschutzorganisation Pro Wildlife von bedrohten Arten. "Immer mehr Arten werden für überflüssige Souvenirs rücksichtslos geplündert, deshalb Hände weg", fordert Pro Wildlife-Expertin Daniela Freyer. Sie rät zu Urlaubserinnerungen aus Keramik, Stoff oder Metall, für die keine Wildtiere sterben und Wildpflanzen zerstört werden.
München (dpa).
Die Bestände an Seepferdchen zum Beispiel, von denen es mehr als 30 Arten gibt, seien in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verringert worden. Seit Mai 2004 seien sie international geschützt. Bei Muscheln und Schneckengehäusen seien die in Geschäften angebotenen Exemplare meist ebenfalls keinesfalls Strandgut, sondern die Tiere wurden extra für den Handel getötet.
Elfenbeinschnitzereien sowie Produkte aus Elefantenleder werden in vielen afrikanischen und asiatischen Ländern noch immer angeboten, obwohl das Mitbringen in die EU verboten ist. In Küstenländern gibt es Gebisse und Zähne von Haien als Mitbringsel, obwohl durch Überfischung die Bestände der meisten Hai-Arten drastisch dezimiert sind. Die Urlauber wissen zwar heute meist über Einfuhrverbote in die EU für lebende Vögel oder Affen sowie Zollstrafen für exotische Leder- und Fellartikel Bescheid. Bei unbekannten Arten oder kleinen Tierprodukten fehlt es jedoch noch an Kenntnissen. Getrocknete Seepferdchen oder Seesterne, Bilderrahmen mit Schmetterlingen hinter Glas und Muschelprodukte werden im Urlaubsland als Massenartikel wahrgenommen und bedenkenlos gekauft.
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