Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker hat empört auf Vorfälle mit Schmierereien am Wiesbadener Deportationsmahnmal Schlachthoframpe reagiert. «Wer das Deportationsmahnmal mit Hakenkreuzen beschmiert, verhöhnt die Opfer und stellt sich auf die Seite der Täter», erklärte Becker.
Nach Angaben eines Polizeisprechers waren in zwei Fällen bereits Anfang November und zuletzt am 5. Dezember Hakenkreuz-Schmierereien an dem Mahnmal entdeckt worden. Es seien Strafanzeigen aufgenommen worden, der Staatsschutz ermittele, bisher gebe es keine Hinweise auf den oder die Täter, sagte der Sprecher.
Becker: Antisemitismus als Gesamtgesellschaft entgegenstellen
Wenn ausgerechnet an ein Mahnmal der Judenvernichtung nationalsozialistische Symbole geschmiert werden, sei dies ein gezielter antisemitischer Angriff, «den ich auf das Schärfste verurteile», so Becker. Es handele sich nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern eine judenfeindliche Straftat. «Wer einen solchen Ort schändet, der weiß genau, was er tut und wo er es tut.»
Von der Schlachthoframpe seien in der Zeit des Nationalsozialismus die Wiesbadener Jüdinnen und Juden deportiert worden. «Und diese Hakenkreuze zeigen, dass der Ungeist des NS-Unrechts bis in die hohlen braunen Köpfe der Gegenwart reicht», so Becker. Wer diese antisemitische Hetze verbreitet, müsse mit der vollen Härte der Gesetze rechnen, «und wir müssen uns als Gesamtgesellschaft diesem Antisemitismus noch entschlossener entgegenstellen».
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