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Auszeichnungen: Valentina Busik: Mit Künstlicher Intelligenz zur Misswahl

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Valentina Busik: Mit Künstlicher Intelligenz zur Misswahl

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    Die Dermatologin Valentina Busik gehört zu den neun Finalistinnen beim Wettbewerb «Miss Germany» 2025.
    Die Dermatologin Valentina Busik gehört zu den neun Finalistinnen beim Wettbewerb «Miss Germany» 2025. Foto: Christian Lademann/dpa

    Ideen für die Arztpraxis von morgen statt Oberflächlichkeiten - die angehende Dermatologin Valentina Busik vom Universitätsklinikum Gießen gehört zu den neun Finalistinnen beim Wettbewerb «Miss Germany». An diesem Samstag (22. Februar) wird im Europa-Park Rust (Baden-Württemberg) entschieden, wer gewinnt. Die Jury und das Publikum, das sich schon jetzt an einem Teil der Abstimmung beteiligen kann, will sie mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) für Ärzte von sich überzeugen. Doch das ist längst nicht die einzige Idee der 27-Jährigen.

    Als Spätaussiedler aus Kasachstan kamen ihre Eltern einst nach Deutschland. Damals war Busik noch ein Kind und benötigte wegen einer Nierenerkrankung medizinische Hilfe. Doch zunächst sei das Problem von Kinderärzten verkannt worden und ihre Eltern hätten sich auch aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse alleingelassen gefühlt. Nur dank der Hilfe eines befreundeten Arztes sei es schließlich gelungen, die dringend erforderliche Operation auf den Weg zubringen, sagt Busik. Als ihre Eltern ihr die Geschichte später erzählt hätten, habe sie entschieden: «Das mache ich besser.»

    Auch während des Studiums und ihrer Arbeit habe sich immer wieder gezeigt, wie wichtig eine gute sprachliche Verständigung zwischen Arzt und Patienten für Vertrauen und Sicherheitsgefühl sei. Doch im Hautkrebszentrum der Universitätsklinik Gießen blieben in der Regel nur 15 Minuten, um Patienten etwa eine potenziell lebensverändernde Krebsdiagnose zu übermitteln.

    Mittlerweile bietet Busik Ärzten die Möglichkeit, mithilfe von KI-Avataren Aufklärungsvideos für ihre Patientinnen und Patienten zu erstellen - leicht verständlich und auf Wunsch mit dem eigenen Konterfei des Arztes oder der Ärztin sowie in der jeweiligen Muttersprache der Patienten. Diese können die Videos, falls nötig, auch mehrfach und in halber Geschwindigkeit anhören. Gedacht sind sie als Arbeitserleichterung, damit sich Ärzte den wichtigen Fragen in Gesprächen widmen können wie etwa die, wie es den Patienten wirklich mit der Diagnose geht und ob sie Unterstützung etwa durch Psycho-Onkologen benötigen - solche Themen könnten sonst rasch in den Hintergrund geraten, sagt Busik.

    Weitere KI-Projekte als Ideen

    Ihr Ziel dabei: «Niemand sollte jemals hilflos ein Arztzimmer verlassen», wie sie in ihrer Vorstellung beschreibt. Auch weitere Ideen hat die Ärztin bereits im Blick: eine KI, die während Arzt-Patienten-Gesprächen schon mal die Zusammenfassungen tippt und Patientendaten analysiert oder Callbots, die zum Beispiel Rezepte und Termine in der Arztpraxis nach einem Ampelsystem priorisieren, um nur zwei davon zu nennen.

    «Miss Germany» ist bereits seit 2019 kein Schönheitswettbewerb mehr und hat sich zu einer Auszeichnung für Frauen entwickelt, die Verantwortung übernehmen, wie es auf der Homepage heißt. Entsprechend haben die Finalistinnen vielfältige Anliegen und setzten sich dafür ein, wie Busik sagt. Ihr selbst gehe es bei ihrer Wettbewerbsteilnahme um Aufmerksamkeit für ihr Vorhaben. «Man braucht ja auch Unterstützer, die beim Projekt dann auch mitwirken, sei es durch Engagement, sei es durch Investoren.» Für ihre Ärzte-KI sucht Busik jetzt erst einmal Arztpraxen als Interessenten, ein Unternehmen hat sie für ihre Ideen bisher nicht gegründet.

    Avatare für die Arztpraxis von morgen: Die angehende Dermatologin Valentina Busik von der Uniklinik Gießen will die Patientenaufklärung mit KI verbessern.
    Avatare für die Arztpraxis von morgen: Die angehende Dermatologin Valentina Busik von der Uniklinik Gießen will die Patientenaufklärung mit KI verbessern. Foto: Christian Lademann/dpa
    Valentina Busik wuchs in Thüringen auf.
    Valentina Busik wuchs in Thüringen auf. Foto: Christian Lademann/dpa
    Sie will mit ihrer Idee einer Ärzte-KI bei Jury und Publikum punkten.
    Sie will mit ihrer Idee einer Ärzte-KI bei Jury und Publikum punkten. Foto: Christian Lademann/dpa
    In ihrem Beruf als angehende Dermatologin muss Valentina Busik den Patientinnen und Patienten auch unangenehme Diagnosen übermitteln.
    In ihrem Beruf als angehende Dermatologin muss Valentina Busik den Patientinnen und Patienten auch unangenehme Diagnosen übermitteln. Foto: Christian Lademann/dpa
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