Lust auf eine Berliner Currywurst? Die könnte in Zukunft etwas teurer werden: Im Senat der Bundeshauptstadt wird eine Verpackungssteuer diskutiert, um den Müll in der Stadt in den Griff zu bekommen. Betroffen wäre allerlei Einweggeschirr: Pappbecher, Einwegbesteck – und eben Pappschalen, in denen die Wurst in der Regel auf die Hand gegeben wird.
Der Aufpreis, der im Zuge der geplanten Steuer verlangt werden könnte, beläuft sich laut Bild-Zeitung auf 50 Cent für Wegwerfgeschirr und 20 Cent für das Besteck. Vorgelegt hat den Gesetzesentwurf eine Abgeordnete der Grünen, die im Berliner Senat in der Opposition sitzt.
Berliner Regierungsparteien CDU und SPD sehen Verpackungssteuer gespalten
Das Gesetz solle ab Januar 2024 gelten, als Beweggründe nannte die Abgeordnete auch die Entsorgungskosten, die Einwegverpackungen jährlich verursachen. Gleichzeitig bot die Abgeordnete eine Alternative an: Mehrweg-Optionen gebe es auch für Eisbecher oder Currywurst-Behältnisse.
In der regierenden Berliner Großen Koalition aus CDU und SPD wird der Vorschlag laut Bild indes unterschiedlich bewertet. Ein Vertreter der CDU sieht in einer Verpackungssteuer lediglich "Verwaltungsaufwand und Bürokratie", eine SPD-Abgeordnete bezeichnete den Vorschlag hingegen als Möglichkeit, den Müll in der Stadt einzudämmen.
Verpackungssteuer sorgt bei Ladenbesitzern in Berlin für Unmut
Die Mehrheit der von der Bild befragten Passanten und Ladenbesitzer hält hingegen nicht viel von einer möglichen Preiserhöhung aufgrund der Verpackungssteuer. Derzeit sei der Preis für die Kugel Eis oder die Currywurst aufgrund der Produktionskosten schon "höher als in den vergangenen Jahren".
Einige Eisdielenbetreiber sorgen sich deshalb um die Zukunft ihrer Läden. Ein Ladenbetreiber sagte der Bild: "Für eine Kugel Eis zahlen die Kunden bei mir 1,60 Euro. Mit diesem Gesetz würden sie für die gleiche Kugel Eis inklusive Löffel 2,30 Euro zahlen, nur weil sie keine Waffel mögen und lieber einen Becher wollen?"