Boote mit Flüchtlingen in Griechenland gesunken - mindestens 15 Tote
Bei zwei Bootsunglücken in Griechenland in der Nacht auf Donnerstag sind mindestens 15 Menschen gestorben. Zahlreiche Migranten werden noch vermisst.
An einem Abend sind in Griechenland zwei Flüchtlingsboote gekentert. Mindestens 15 Menschen sind gestorben. Vor der Insel Lesbos sank ein Schlauchboot. Hunderte Kilometer weiter westlich nahe der Insel Kythera kenterte ein Segelboot. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst.
Boote mit Flüchtlingen kentern in Griechenland
Vor Lesbos war ein Schlauchboot mit etwa 40 Insassen gesunken. Fünf von ihnen seien gerettet und fünf weitere auf einem Felsvorsprung nahe der Unglücksstelle gesichtet worden. Mehrere Insassen werden laut einem Bericht des RedaktionsNetzwerks Deutschland noch vermisst.
Vor Kythera sank ein Segelboot mit bis zu 100 Migranten an Bord. Es war bei starkem Wind vor dem Hafen des Dorfes Diakofti gegen Klippen geprallt. Zum Zeitpunkt des Unglücks wehte ein Wind von mehr als hundert Kilometern pro Stunde. 30 Menschen konnten gerettet werden, teilten die Behörden mit. Was mit den anderen Insassen passiert ist, ist noch unklar. Woher die Flüchtlinge kamen, ist noch unklar. Nach Angaben der Küstenwache waren auch Schiffe, Privatboote und ein Rettungshelikopter an dem Rettungseinsatz beteiligt. Am Donnerstag werden Taucher der Marine erwartet.
Bootsunglück bei Kythera: Schleuser verlegen ihre Routen
Immer wieder versuchen Flüchtlinge Griechenland von der Türkei aus zu erreichen. Seit einigen Monaten verlegen Menschenschmuggler ihre Routen, weil sie die massiv bewachten Gewässer rund um griechische Inseln nahe der türkischen Küste meiden wollen. Kythera liegt etwa 400 Kilometer westlich von der Türkei. Die Insel befindet sich auf einer Route, die Schleuser oft nutzen, um Griechenland zu umgehen und direkt Richtung Italien zu kommen.
Fluchtroute über Mittelmeer: Seit Jahresbeginn mehr als 1100 Tote und Vermisste
Im August schätzte die Internationale Organisation für Migration die Zahl der Toten und Vermissten auf der Fluchtroute über das Mittelmeer laut dem Spiegel seit Jahresbeginn auf mehr als 1100 Menschen, mehr als 900 davon im zentralen Mittelmeer. Die Route von Nordafrika nach Europa gilt als gefährlichste Migrationsroute der Welt.