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Foto: Britta Pedersen, dpa (Symbolbild)
Foto: Britta Pedersen, dpa (Symbolbild)

Blick über die chinesische Stadt Chengdu. Die Region wurde nun von einem Erdbeben heimgesucht.

Chengdu
06.09.2022

Schweres Erdbeben in China: Zahl der Toten steigt auf 46

Von Lukas von Hoyer

In Chinas Provinz Sichuan ist es zu einem schweren Erdbeben gekommen. Betroffen ist auch die Metropole Chengdu, welche sich derzeit in einem Lockdown befindet.

In China ist es zu einem schweren Erdbeben gekommen. In der südwestchinesischen Provinz Sichuan war eine Erschütterung der Stärke 6,8 registriert worden. Laut chinesischen Staatsmedien lag das Epizentrum des Erdbebens im Kreis Luding, südwestlich der Metropole Chengdu. Brisant: Die Stadt mit rund 16 Millionen Einwohnern befindet sich derzeit im strengen Lockdown im Zeichen der Null-Covid-Strategie Chinas.

Chengdu: Erdbeben in China – mehr als 100 Tote befürchtet

Bei dem Erdbeben haben offenbar viele Menschen ihre Häuser verlassen und sind auf die Straße geflüchtet. Häuser wurden zerstört, es kam zu Erdrutschen, viele Straßen waren am Dienstag noch blockiert. Zudem wurden die Strom- und Wasserversorgung sowie Kommunikationsverbindungen unterbrochen. Das Portal Riskplayer geht davon aus, dass es mehr als 100 Todesfälle geben könnte. Laut den chinesischen Staatsmedien sind bislang 46 Tote bestätigt. Außerdem ist von 50 Verletzten die Rede. 16 weitere galten noch als vermisst, wie das Parteiorgan Volkszeitung am Dienstag berichtete.

Eine großangelegte Such- und Rettungsaktion ist angelaufen. An den Bergungsarbeiten beteiligen sich Tausende Helfer. Die Behörden mobilisierten auch Einheiten der Volksbefreiungsarmee.

Erdbeben in China: Stärke von 6,8

Der chinesische Erdbebendienst (CEIC) hatte eine Stärke von 6,8 ermittelt. Damit wäre es das stärkste Erdbeben in der Region seit 2017. Laut dem Geoforschungszentrum Potsdam ist das Beben mit einer Stärke von 6,5 einzuordnen. Die Tiefe des Herdes lag zwischen 10 und 15 Kilometern. Die dichtbesiedelte Region Chengdu markiert den Übergang in das Tibetische Hochland und ist von steilen Flusstälern durchzogen.

Region um Chengdu 2008 von schwerem Erdbeben heimgesucht

In die Schlagzeilen war Chengdu zuletzt durch einen Corona-Ausbruch gekommen. Die Folge: Wegen Chinas Null-Covid-Strategie mussten sich Millionen Menschen in einen strengen Lockdown begeben, der vorsieht, dass diese das Haus gar nicht oder kaum mehr verlassen können.

In der Provinz Sichuan hat es schon früher schwere Erdbeben gegeben. Im Jahr 2008 war sie von einem Beben der Stärke 7,9 heimgesucht worden. 80.000 Menschen verloren damals ihr Leben. Unter Sichuan treffen die eurasische Platte und die indische Kontinentalplatte aufeinander, die Region liegt in einer sogenannten Überschiebungszone. Dadurch ist die Provinz im besonderen Maße von Erdbeben gefährdet.

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