In der Nacht auf Donnerstag ist Italien von einem Erdbeben erschüttert worden. Betroffen war dabei das Gebiet um Neapel, im Süden Italiens. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,4 an und verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern, einem Supervulkan. Ein Mensch wurde laut Katastrophenschutz beim Einsturz einer Zwischendecke in einem Gebäude leicht verletzt.
Erdbeben in Italien, nahe Neapel: Wie stark war das Beben?
Das Erdbeben wurde gegen 1.25 Uhr registriert. Es folgte nach INGV-Angaben ein weiterer Erdstoß der Stärke 1,6 um 1.40 Uhr, danach gab es vier weitere Nachbeben. Die Erschütterung wurde von der Bevölkerung in einem großen Gebiet registriert, das unter anderem die Hafenstadt Pozzuoli, die Gemeinde Bacoli sowie die neapolitanischen Bezirke Fuorigrotta und Bagnoli umfasst. Das Zentrum wurde im Golf von Pozzuoli in zwei Kilometer Tiefe registriert.

Erbeben bei Neapel: Menschen verlassen ihre Häuser, Feuerwehr rettet Frau aus Trümmern
Die stärksten Schäden wurden in Bagnoli gemeldet. Dort stürzte ein Dachboden ein. Viele Menschen hätten ihre Häuser verängstigt verlassen und seien auf die Straße gelaufen, berichteten Medien. Vor allem in der Nähe des Epizentrums wurden einige Häuser durchgeschüttelt, wie die Feuerwehr berichtete. Die Kräfte konnten eine Frau lebend aus den Trümmern bergen.
Trümmer stürzten auch von den Häusern und fielen auf die Straße und auf geparkte Autos. Risse in Häusern und herabfallende Fassadenteile wurden gemeldet.

Größere Schäden und weitere Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Dennoch sollen vorsichtshalber am Donnerstag in der betroffenen Gegend die Schulen geschlossen bleiben. Zahlreiche Menschen mussten die restliche Nacht in verschiedenen Notunterkünften verbringen. Dort kam es Medienberichten zufolge teils zu chaotischen Szenen mit verärgerten Bürgern.
Erdbeben so stark wie nur ein weiteres Mal in 40 Jahren
Das Gebiet, das als Europas größter aktiver Supervulkan gilt, wurde erst Mitte Februar erneut von Erdbeben erschüttert. Innerhalb von 24 Stunden registrierte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) 207 Erdstöße. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. Das jüngste Erdbeben hatte dieselbe Stärke wie ein Erdbeben im vergangenen Mai. Es war damals das stärkste Erdbeben seit rund 40 Jahren. (mit dpa)
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