Die Zuckerkrankheit macht auch vor Haustieren nicht Halt: Neben Katzen können auch Hunde von Diabetes betroffen sein. Die Stoffwechselstörung, die es in verschiedenen Typen gibt, erwischt nach Angaben von Endokrinologie-Oberärztin Astrid Wehner einen von 100 Hunden. Typische Symptome aber würden eine Diagnose einfach machen. Daher beleuchtet dieser Text, wie sich Diabetes beim Hund äußert, wie die Behandlung aussieht und wie teuer es für die Halter werden kann.
Was ist Diabetes beim Hund?
In den allermeisten Fällen, so betont es die Tierklinik St. Pölten, handle es sich beim Hund um Typ 1-Diabetes. Meist seien es mittelalte bis alte Tiere. Wie beim Mensch ist es diesen Tieren nicht mehr möglich, in der Bauchspeicheldrüse Insulin zu bilden. Wird zu wenig Insulin produziert, kann der Zucker im Blut von den Zellen nicht genutzt werden.
Die Folgen sind für aufmerksame Halter kaum zu übersehen. Die gute Nachricht: Früh behandelt, erhalten moderne Behandlungsansätze die Lebensqualität für den Hund.
Da es sich um eine ernst zu nehmende Erkrankung handelt, setze eine Therapie gleich an drei verschiedenen Stellen an. Denn unbehandelter Diabetes kann wie bei Menschen auch beim Hund für schwerwiegende Schäden sorgen.
Symptome: Wie erkenne ich, dass mein Hund Diabetes hat?
Die Symptome für Diabetes sind bei Hunden recht eindeutig, wie Astrid Wehner von der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München informiert. Die Fachtierärztin für Innere Medizin der Kleintiere erklärt, warum das der Fall ist. Der Zucker im Blut wird nicht genutzt, steigt an und landet stattdessen später im Urin. Ähnlich einem Schwamm, der Wasser aufsaugt, nehme der Zucker Wasser mit in den Urin. Zudem fressen betroffene Tiere mehr, um einen bestehenden Energiemangel auszugleichen, und nehmen trotzdem nicht zu. Wehner fasst zusammen: „Sie fressen viel, sie nehmen Gewicht ab, sie trinken viel und sie setzten viel Urin ab.“
Die Diabetes-Diagnose sei „meist unkompliziert“. Treten Symptome auf, werde nach Zucker im Urin geschaut. Auch der Blutzuckerspiegel werde überprüft. So könnten zudem Blutfette Hinweise auf eine Fettleber liefern. Da aufgrund des fortgeschrittenen Alters parallel andere Krankheiten den Hund beschäftigen können, würden Tierärzte oft weitere Tests empfehlen. Es sind medizinische Probleme wie Harnwegsinfektionen, Hautinfektionen und Bauchspeicheldrüsenentzündungen gemeint.
Übrigens: Wer seinen Hund mit auf Reisen nehmen möchte, sollte im Zweifel nicht nur dessen Krankheit im Blick haben – es gibt auch darüber hinaus einiges zu beachten.
Risikofaktoren für Hundediabetes: Was müssen Halter wissen?
Der Ratgeber des Arzneimittelherstellers MSD Gesundheit betont, dass unter Umständen ein höheres Risiko für Diabetes beim Hund vorliegt, wenn es sich um Hündinnen, kastrierte Rüden, Mischlinge und Hunde handelt, die leichter als 22 Kilogramm sind. Eine Neigung zur Zuckerkrankheit hätten zudem unter anderem die Rassen Labrador Retriever, Golden Retriever und Beagles. Begleitende Erkrankungen, die aus dem Diabetes folgen, können eine Trübung der Augenlinse, Grauer Star und Netzhautveränderungen sein.
Übrigens: Hat nicht das Tier das medizinische Problem, sondern Sie, etwa nach einem Hundebiss, ist der Gang zum Arzt dringend empfohlen. Stichwort: Infektionen.
Diabetes beim Hund: Welche Behandlung wird empfohlen und wie teuer ist sie?
Hat der Hund Diabetes, ist stets eine Therapie mit Insulin nötig, wie Fachtierärztin Astrid Wehner sagt. Der Hund könne mit dem richtigen Insulin, der richtigen Dosis und richtigen Häufigkeit der Insulingabe meistens ein „normales Leben“ führen. Das Insulin werde gespritzt, meist werde mit einem Langzeitinsulin gearbeitet, das zweimal am Tag injiziert werde. Die richtige Einstellung aber hänge vom einzelnen Tier ab und werde regelmäßig überprüft.
Die zitierten Quellen betonen, dass die Therapie bei Diabetes beim Hund neben der Insulintherapie in der Regel auch aus einer Diät mit zwei Fütterungen am Tag besteht, um ein gesundes Gewicht zu halten, verbunden mit regelmäßig ausreichender Bewegung. Wie der NDR berichtet, kommen auf die Halter im Diabetes-Fall Kosten zu, etwa für spezielles Futter und rund 100 Euro für 10 Milliliter Insulin. Wie viel der eigene Hund jedoch genau benötigt, muss beim Tierarzt ermittelt werden.
Übrigens: Zwar können Katzen und Hunde an Diabetes leiden, Honigbienen aber beispielsweise nicht. Und das könnte auch für den Menschen interessant werden.
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