Es gibt Gatten ohne Schuld, Tadel oder Mängel, die niemals die Liebe zu ihrer Gattin verlieren – aber leider irgendwo, irgendwann ihren Ehering. Nur kurz vom Finger gestreift, in die Gully-Ritze gekullert. Ein Ring, vom Wind verweht im Sand von Sylt. Oder doch vergessen ... im Nachtkästchen der Nachbarin? Einem Mann namens Johannes Brandhuber, ein junger Landwirt aus Simbach am Inn, kam sein Ehering vor Monaten abhanden. Er verlor das Schmuckstück bei der Arbeit und nach langer Suche im Kuhstall auch fast schon den Glauben, es wiederzufinden. Aber die Passauer Neue Presse meldet: Jetzt ist der Ring wieder aufgetaucht. Beim Metzger. Im Bauch einer Kuh.
Landwirt Johannes Brandhuber fand seinen Ehering im Magen einer Kuh
„Es ist ein glücklicher Zufall, so ein kleines Ding zu finden“, sagt Josef Steinleitner, der Metzger der Brandhubers. Denn als die Kuh des Bauerns in seinen Hallen, nun ja, ihr Lebensende fand, da untersuchten die Fleischer nach Handwerksart auch ihr Innerstes. Wo sie im Magen den goldenen Ring entdeckten. Vielleicht hatte die Kuh – wohl selbst Single, Familienstand ledig – die Hand ihres Bauern mit der rauen Zunge abgezuzelt, bis sie den Ring verschlang. Allein ihr Name klang ja schon nach Liebe: Herzal hieß sie.
Die zweieinhalbjährige Kuh hatte einen markanten Fleck im Fell, in Form eines Herzchens. Vier Monate lang war dieses Tier die Ringhüterin, verriet mit keinem Mucks und „Muh!“, was sie in sich trug und Zeit und Magensäure schliffen den Ring. Der Metzger konnte die Buchstaben im Gold kaum entziffern, erst der Altbauer, Vater Brandhuber sah und erkannte: „Der ist von meinem Buam.“ Vater, Sohn und Metzger können jetzt bestätigen, was andere nur kuhäugig vor Glück wiederkäuen: Liebe geht durch den ... Pansen.
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