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Ende einer Ära: Merkel-Flieger „Konrad Adenauer“ wird verschrottet

Flugzeug

Merkels einstiger Regierungsflieger wird abgewrackt

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel steigt im Mai 2014 in den Airbus „Konrad Adenauer“. Damals war sie für einen Kurzbesuch nach Washington gereist.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel steigt im Mai 2014 in den Airbus „Konrad Adenauer“. Damals war sie für einen Kurzbesuch nach Washington gereist. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Im Herzen Spaniens, auf dem Flughafen von Teruel, geht ein Stück deutscher Geschichte zu Ende: Der Airbus „Konrad Adenauer”, jahrelang das offizielle Flugzeug der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, steht hier vor der Verschrottung. Die Merkel-Maschine vom Typ Airbus A340-300 wird in Teruel, Europas größtem Flugzeugfriedhof, zerlegt. Die Einzelteile werden dann recycelt und dem Rohstoffmarkt zugeführt.

    Die „Konrad Adenauer”, benannt nach dem ersten Kanzler der Bundesrepublik, stand seit 2011 im Dienst der deutschen Regierung. Mit einer Länge von 64 Metern und einer Kapazität von 143 Passagieren war das Flugzeug mehr als nur ein Transportmittel: Es war gewissermaßen das Flaggschiff der Flugbereitschaft der Luftwaffe – eine fliegende Kommandozentrale – ausgestattet mit einem bequemen Privatbereich mitsamt Schlafzimmer und Dusche. Zudem gab es einen Konferenzraum und Business- sowie Economy-Sitzreihen für die begleitende Delegation.

    Nach einer Reihe technischer Pannen wurde der Airbus Ende 2023 außer Dienst gestellt

    Das vierstrahlige Flugzeug wurde 1999 gebaut und flog zunächst für die Lufthansa. Später wurde es von der Bundesregierung erworben. Dank einer Reichweite von mehr als 15.000 Kilometern und einer Reisegeschwindigkeit von 890 Stundenkilometern konnten fast alle wichtigen Ziele auf dem Globus nonstop erreicht werden. Im Bedarfsfall war es sogar möglich, einen Teil der Passagierkabine für den Transport von Verletzten und Kranken zur Intensivstation umzufunktionieren.

    Mit Merkels Abschied als Kanzlerin Ende 2021 näherte sich schließlich auch das Ende der „Konrad Adenauer”. Zunächst nutzten noch Merkel-Nachfolger Olaf Scholz und dessen Kabinettsmitglieder den Airbus. Doch nach einer Reihe technischer Pannen auf Regierungsreisen wurde er Ende 2023 außer Dienst gestellt. Inzwischen trägt eine neue Regierungsmaschine vom größeren Typ A350 den Namen „Konrad Adenauer”.

    Der Flughafen Teruel liegt weit abgelegen im westlichen Spanien. Die gleichnamige spanische Provinz gehört zu den einsamsten und am dünnsten besiedelten Gegenden des Landes. Auf dem Flughafen mit seiner nahezu 3000 Meter langen Start- und Landepiste kommen entsprechend auch keine kommerziellen Flüge an. Er ist spezialisiert auf die Wartung und Demontage von Verkehrsmaschinen. Auch während der Corona-Pandemie spielte er eine wichtige Rolle: Wegen der Einschränkung des internationalen Luftverkehrs parkten damals Hunderte großer Jets monatelang auf ihm. Und zwar, weil es in Teruel jede Menge Stellfläche gab und die Parkgebühren für die Flugzeuge sehr viel niedriger als anderswo waren.

    Der Airport von Teruel hat sich auf die Verschrottung von Verkehrsmaschinen spezialisiert

    Der Airport ist der größte Arbeitgeber in dem strukturschwachen Gebiet. Immer mehr Unternehmen der Luftfahrtindustrie siedeln sich an. „Es ist uns gelungen, den Airport zur größten Infrastruktur für Recycling, Wartung, Parken und Lackierung von Flugzeugen in ganz Europa zu entwickeln”, erklärt ein Flughafensprecher. Einer der wichtigsten Konzerne vor Ort ist Tarmac Aragón, der seine Umsätze ebenfalls mit der Instandhaltung und dem Recycling von Verkehrsmaschinen erwirtschaftet. Er schickt auch die „Konrad Adenauer” auf ihre letzte Reise. Der Merkel-Airbus wartet bereits seit einigen Monaten auf seine Demontage, die mehrere Monate dauern wird.

    Erst kürzlich war ein weiterer Jet aus Deutschland zur Verschrottung angekommen: der Lufthansa-Airbus A320 „Quedlinburg”. Die dienstälteste Lufthansa-Maschine hatte den Namen der ostdeutschen Weltkulturerbe-Stadt in die Welt getragen. Nach 32 Dienstjahren und 53.000 Flügen wird auch sie bald Geschichte sein.

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