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Erdbeben auf Santorini: Tourismus kämpft um Gäste und Personal

Griechenland

Santorini wirbt nach Erdbebenserie um Urlauber – und um Personal

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    Santorini ist eine beliebte Urlaubsinsel. Nach einer schweren Erdbebenserie versucht man dort Touristen anzuwerben, aber auch Arbeitskräfte.
    Santorini ist eine beliebte Urlaubsinsel. Nach einer schweren Erdbebenserie versucht man dort Touristen anzuwerben, aber auch Arbeitskräfte. Foto: Petros Giannakouris, AP/dpa

    Die Extra-Ferien sind vorbei, die Schulen wieder offen. Sie waren auf der griechischen Ferieninsel Santorini Anfang Februar geschlossen worden, als eine heftige Erdbebenserie einsetzte. Inzwischen hat sich die Erde unter der Vulkaninsel wieder beruhigt. Für die Gastwirte, Händler und Hoteliers dürfte es aber eine schwierige Saison werden. Denn Tausende Beschäftigte haben Santorini verlassen.

    Innerhalb von 26 Tagen erschütterten 24.500 Erdstöße die Insel und versetzten die Menschen immer wieder in Angst. Tausende Besucher und Bewohner verließen in den vergangenen Wochen die Insel. Jetzt flaut die Erdbebenserie ab. Auch für einen anfangs befürchteten Ausbruch des Vulkans von Santorini gibt es keine Anzeichen.

    Tourismus auf Santorini: Der März läuft schleppend, auch an Ostern drohen Einbußen

    Vergangenes Jahr kamen 3,5 Millionen Besucher nach Santorini. Das waren 226 mal so viele Menschen, wie die Insel Einwohner hat. Zu Jahresbeginn deutete alles auf eine gute Saison hin. Im Januar lagen die Buchungen bereits um zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Doch dann kam die Erdbebenserie. „Die Reservierungen sind daraufhin zurückgegangen“, sagt Antonis Pagonis, Präsident des griechischen Hotelverbandes, „aber wir hoffen, das wieder aufzuholen.“

    Bisher haben die großen Reiseveranstalter ihre Kontingente auf Santorini nicht gekürzt, heißt es in der Branche. Der März läuft zwar schleppend, und auch das Ostergeschäft im April dürfte Einbußen bringen, aber die Buchungen für den Sommer „entwickeln sich gut“, sagt Margarita Karamolengou vom Hotelverband Santorini. Sie erwartet, dass sich die Besucherzahlen weitgehend normalisieren. Auch Tourismusministerin Olga Kefalogianni gibt sich zuversichtlich: „Santorini bleibt eine beliebte Destination.“

    Die Entwicklung auf Santorini ist mir zu unsicher.

    Student Markos, der sonst immer auf der Insel arbeitete

    Doch die Hoteliers, Tavernenwirte und Ladenbesitzer treibt noch eine weitere Sorge um. Die Urlauber werden wohl kommen. Aber wer macht ihnen die Betten, wer serviert das Essen? Die 15.500 Einwohner der Insel können den Ansturm der Gäste gar nicht allein bewältigen. Im Sommer beschäftigt die Tourismusbranche auf Santorini rund 55.000 Saison-Arbeitskräfte. Einer von ihnen ist der Student Markos aus Athen. In den letzten drei Jahren hat er während der Semesterferien von Juni bis September in einer Bar auf Santorini gearbeitet. „Damit verdiene ich das Geld für mein Studium“, sagt der 24-Jährige. Aber in diesem Sommer hat er sich einen Job auf Mykonos gesichert. Angst vor einem großen Erdbeben hat er nicht, „aber die Entwicklung auf Santorini ist mir zu unsicher – wenn dort die Urlauber wegbleiben, verdiene ich weniger“, sagt der junge Mann.

    Einen Vorgeschmack auf die drohenden Personal-Engpässe haben die Hoteliers und Händler bereits bekommen: Tausende Arbeiter, die im Winter an der Instandhaltung und Renovierung von Hotels, Restaurants und Läden arbeiten, haben im Februar die Flucht ergriffen. Geschätzt 10.000 Menschen verließen während der Erbebenserie die Insel, vor allem auswärtige Arbeitskräfte. Jetzt versuchen die Insulaner händeringend, die Handwerker zur Rückkehr zu bewegen, um die abgebrochenen Arbeiten vor Beginn der Sommersaison abzuschließen.

    Griechenlands größte Fluggesellschaft bietet kostenlose Rückflugtickets

    Griechenlands größte Fluggesellschaft Aegean Airlines hilft dabei. Aegean und ihre Tochtergesellschaft Olympic Air bieten jetzt Passagieren, die wegen der Erdbeben von Santorin aufs Festland flogen, kostenlose Rückflugtickets auf die Insel an. Das Angebot richtet sich an 6500 Passagiere, die zwischen dem 1. und 7. Februar von Santorin aufs Festland geflogen und bisher nicht zurückgekehrt sind. Das Angebot gilt für sechs Monate.

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