Während Brüsseler Polizei noch immer unter Hochdruck nach zwei Verdächtigen fahndet, die am Mittwochmorgen Schüsse vor einer U-Bahn-Station abgegeben haben sollen, kommt es am Donnerstag erneut zu einer Schießerei. Das berichten belgische Medien übereinstimmend. Um kurz nach halb 4 Uhr nachts waren demnach wieder in der Nähe der U-Bahn-Station „Clemenceau“ Schüsse abgefeuert worden. Dieses Mal wurde ein Mann schwer verletzt.
Neue Schießerei in Belgien: Wieder fallen Schüsse vor U-Bahn-Station – Mann verletzt
Ein Mann sei von Schüssen am Bein getroffen worden, berichtet der flämische Rundfunk VRT. Er habe zwischenzeitlich in Lebensgefahr geschwebt, berichtet das belgische Nachrichtenportal Bruzz. Der Zustand des Verletzten sei inzwischen stabil. Von dem oder den Schützen fehle dagegen jede Spur – genau wie von den Verdächtigen, die am Mittwoch an der Schießerei an derselben Station in Anderlecht beteiligt waren, heißt es in dem Bericht.
Am Mittwoch um kurz nach 6 Uhr morgens war es an der Metrostation „Clemenceau“ zu einer Schießerei gekommen. Dabei hatten zwei Personen in die Luft und auf den Boden geschossen. Verletzt wurde dabei niemand. Ob die beiden Schießereien in einem Zusammenhang stehen, ist noch unbekannt. Die Polizei ermittelt in beiden Fällen unter Hochdruck.
Schießerei in Brüssel: Verdächtige flohen in U-Bahn-Tunnel
Die Verdächtigen vom Mittwoch seien nach den Schüssen in den U-Bahn-Tunneln verschwunden, berichteten lokale Medien. Deshalb seien anschließend mehrere U- und Straßenbahnlinien geschlossen worden, damit die Polizei nach den Schützen suchen konnte. Es wurde noch kein Verdächtiger festgenommen. Die Polizei gehe nicht von einem Terror-Hintergrund der Schüsse aus, sondern von einer Schießerei im Drogenmilieu. Die Täter seien, so zeigten die Aufnahmen, vermummt gewesen und hatten Sturmgewehre, möglicherweise Kalaschnikows, getragen.
Forensiker und ballistische Experten waren am Ort des Geschehens, um die Spuren zu sichern, bestätigt die Staatsanwaltschaft Brüssel auf ihrer Webseite (externer Link). Es sind mehrere Patronenhülsen gefunden worden. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, so die Behörde, wie die beiden Verdächtigen in die U-Bahn-Tunnel geflohen sind.
Brüssel: Keine Verletzten nach Schießerei - Polizei vermutet Hintergrund im Drogenmilieu
Die Station „Clemenceau“ liegt in Anderlecht, einer Stadt, die nahtlos an Brüssel grenzt. Die Verdächtigen, so legen es die Kameraaufnahmen nahe, sollen über die U-Bahn-Tunnel Richtung Südbahnhof geflohen sein.
Die Polizei habe die Sperrung der Bahnhöfe „Clemenceau“, „Delacroix“ und „South“ angeordnet, der Verkehr der U-Bahn-Linien 2 und 6 sei zwischen einigen Stationen vollständig unterbrochen worden, heißt es bei Bruzz. Die Straßenbahnlinien, die im Bereich des Südbahnhofs verkehren, seien ebenfalls betroffen gewesen. Über Stunden war der Verkehr teils lahmgelegt. Erst am späten Mittwochnachmittag wurden alle Sperrungen aufgehoben. Am Donnerstag kam es nach der Schießerei zu keinen Einschränkungen im öffentlichen Verkehr.
Spezialeinheiten in Brüssel im Einsatz
Bei dem Einsatz seien auch die Spezialeinsatzeinheiten der Bundespolizei DSU im Einsatz gewesen, die schwer bewaffnet und auf derartige Interventionen spezialisiert sind. Für Pendlerinnen und Pendler in Brüssel kam es durch die umfassende Fahndung am Mittwoch zu stundenlangen Verkehrsbehinderungen.
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