«Ein Fall für Conti» ist zurück im ZDF. In ihrem ersten Fall («Meine zwei Gesichter») hatte die Hamburger Anwältin Anna Conti (Désirée Nosbusch) nach einer Auszeit erfolgreich den Weg zurück ins Berufsleben gefunden. Nun bekommt es die Titelheldin mit einem merkwürdigen Bruderpaar zu tun - in einem Krimi mit dem Titel «Ein Fall für Conti - Spieler». Der Fall ist am Samstag (20.15 Uhr) im Zweiten zu sehen. Er lief bereits auf Arte.
Und so geht es los: Ein Mann betritt eine Bank, um ein Schließfach zu eröffnen. Alles Tarnung, denn eigentlich gedenkt der Verbrecher Frank Stolpe (Mark Waschke), ein anderes Schließfach gezielt auszuplündern. Dummerweise wird er dabei überrascht und auf der Flucht angeschossen. Direkt vom Krankenhaus ruft er Anwältin Conti an, die sofort herbeieilt und dort auch auf die zwei Ehefrauen des Bankräubers trifft.
So kommt heraus, dass der Mann seit Jahren ein Doppelleben als Vater zweier Familien geführt hat. Wenig später wird Stolpe vor Gericht wegen versuchten schweren Raubes angeklagt, wobei er beteuert, nur aus Not und Verzweiflung gehandelt zu haben und Besserung gelobt. Dank Contis Einsatz kommt er auf Bewährung frei.
Staatsanwältin Henry Mahn (Malaya Stern Takeda) will das Urteil nicht einfach so hinnehmen. Bei ihren Recherchen in alten Akten stößt sie auf einen ungelösten Fall, der 16 Jahre zurückliegt und Parallelen zu Stolpes Vorgehen aufweist. Als die Tatwaffe von damals in seiner Wohnung gefunden wird, fragt sich auch Conti, ob sie ihrem Mandanten überhaupt noch trauen kann, der sie mit einem auf ihren Unterarm gekritzelten Hinweis zu seinem Bruder führt, dem drogenabhängigen Künstler Martin (Mirco Kreibich).
Désirée Nosbusch («Blutholz», «Sisi») spielt hier glänzend eine Top-Anwältin, die diesmal - trotz ihrer langen Berufserfahrung - beinahe einem Menschen auf den Leim geht. Einem Klienten, der dermaßen lügt, dass sich die Balken biegen und eine wirklich grandiose Show abzieht - vor Gericht und auch danach. Er wird absolut überzeugend gespielt von Mark Waschke («Tatort», «Eine fremde Tochter»), der den ganzen Film hindurch mit einer geradezu unheimlichen Freundlichkeit und penetrant guter Laune aufwartet, die Anwältin und Zuschauer gleichermaßen in einige Verwirrung stürzt.
Der unterhaltsame Film von Regisseur Nathan Nill («Theresa Wolff») hätte zwar gern etwas spannender geraten dürfen. Er erzählt aber eine hinterlistige Geschichte, gewürzt mit einigen witzigen Einlagen - und mit einem verblüffendem Schluss. Im Zentrum des Geschehens steht jedoch ein scheinbar unbescholtener, suchender Mann, der sich als ein Spieler des Lebens entpuppt und vor nichts und niemandem Halt macht. Bis er vielleicht doch noch lernt, Verantwortung zu übernehmen.
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