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Flugzeugkatastrophe: American-Airlines-Flug kollidiert mit Hubschrauber – wohl keine Überlebenden

USA

Wohl keine Überlebenden nach Flugzeug-Crash in Washington

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    Bei dem Flugzeugunglück in Arlington/Washington D.C. sind schlimmstenfalls über 60 Menschen ums Leben gekommen.
    Bei dem Flugzeugunglück in Arlington/Washington D.C. sind schlimmstenfalls über 60 Menschen ums Leben gekommen. Foto: Alex Brandon, AP/dpa

    Nahe dem US-Hauptstadtflughafen in Washington ereignete sich am Mittwochabend (Ortszeit) ein schweres Flugzeugunglück. Eine Maschine der American Airlines, Flugnummer 5342, kollidierte während des Landeanflugs mit einem US-Militärhubschrauber vom Typ Sikorsky H-60.

    Laut Luftfahrtbehörde FAA handelt es sich bei dem Flugzeug um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700, die aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas kam. Die Airline teilte zudem mit, dass sich an Bord des Flugzeugs 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder befanden.

    Flugzeugkatastrophe in der US-Hauptstadt Washington – Maschine stürzt in Potomac River

    Der Helikopter war nach Angaben der Washington Post mit drei Soldaten besetzt. Die Kollision ereignete sich abends über dem teils zugefrorenen Potomac River. Eine Webcam des Kennedy Centers zeichnete um 21.47 Uhr Ortszeit eine Explosion in der Luft auf, gefolgt von einem brennenden und schnell abstürzenden Flugzeug.

    Unmittelbar nach dem Unfall in Arlington, wenige Kilometer vom Ronald Reagan Washington National Airport entfernt, wurden alle Starts und Landungen gestoppt. Rettungskräfte, darunter Boote der Feuerwehr, sind vor Ort im Einsatz.

    Die Washingtoner Polizei teilte mit, dass bislang keine bestätigten Informationen über Opferzahlen vorliegen und eine großangelegte Rettungsaktion im Gange sei. Die Opferzahl der geborgenen Insassen stieg stetig an, mittlerweile gehen die Behörden davon aus, dass niemand der insgesamt 67 Insassen das Flugzeugunglück über dem Potomac River überlebt hat. „Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt“, wird der Feuerwehrchef John Donnelly von US-Medien zitiert.

    An die 40 Leichen seien bereits aus dem Wasser geborgen worden. Einsatzkräfte äußerten sich zuversichtlich, am Ende alle Leichen bergen zu können. Dies könne jedoch länger dauern wegen widriger Bedingungen und der Suche in einem größeren Gebiet unter Wasser.

    USA: Armee-Hubschrauber kollidiert mit American-Airlines-Flug

    Während die Passagiermaschine der American Airlines nach der Kollision in den Fluss stürzte, sei der Black-Hawk-Helikopter nahe des Wassers aufgeschlagen. Nach Angaben der dpa sind rund um den Flughafen verschiedenste Einsatzfahrzeuge mit blinkenden Lichtern in alle Richtungen unterwegs, während über dem Fluss Hubschrauber fliegen. Die FAA und das Nationale Transportsicherheitsbüro (NTSB) haben Untersuchungen eingeleitet.

    Flugzeugabsturz: USA und Russland trauern um Opfer von AA 5342

    Derweil sind Informationen über die Opfer bekannt geworden: An Bord der abgestürzten Passagiermaschine in Washington waren mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie deren Angehörige. Der Tross sei auf der Rückreise von einem Trainingslager im Bundesstaat Kansas gewesen, das im Rahmen der nationalen Meisterschaften stattgefunden habe. Das bestätigt eine Verbandsmitteilung, die von mehreren US-Medien aufgegriffen wurde.

    Auch Russland trauert, weil sich an Bord des American-Airlines-Flugzeugs offenbar die zwei Ex-Weltmeister im Paarlauf, Jewgenija Schischkowa und Wadim Naumow, befunden haben sollen. „Wir sind erschüttert über diese unsägliche Tragödie und schließen die Familien der Opfer in unser Herz“, hieß es in der Erklärung des amerikanischen Eiskunstlaufverbandes und auch vonseiten der russischen Föderation gibt es entsprechende Mitleidsbekundungen.

    Absturz beim Landeanflug in Washington – Keine Hinweise auf Anschlag

    Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus gibt. US-Präsident Donald Trump wurde über den Vorfall informiert und äußerte sein Mitgefühl für die Betroffenen. Der 78-Jährige dankte den Rettungskräften für ihre „großartige Arbeit“. Der Reagan-Airport in Washington ist mit 380 Landungen am Tag einer der am meist frequentierten Flughäfen der USA.

    Zudem hatte er sich öffentlich beklagt, dass es nach solchen Unglücken immer viel zu lange dauere, bis es Informationen zu deren Ursache gebe. „Wir wissen nicht, was zu diesem Absturz geführt hat“, sagte der Präsident, „aber wir haben einige sehr starke Meinungen und Ideen.“ Die gab er zum Besten, legte einen Fehler des Hubschrauberpiloten nahe und machte Diversitätsprogramme bei der Flugsicherung für den Unfall mitverantwortlich.

    Ursache des Flugzeugunglücks noch unklar

    Noch gibt es keine offiziellen Angaben zur Ursache für das verheerende Unglück. US-Medien berichteten von Unregelmäßigkeiten bei der Flugsicherung zum Zeitpunkt des Unglücks. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.

    Die New York Times und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf einen internen FAA-Bericht, zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes sei ein Fluglotse auf gleich zwei Positionen im Kontrollturm des Ronald-Reagan-Airports eingeteilt gewesen. Der Lotse sei parallel sowohl für Hubschrauber in der Nähe des Flughafens zuständig gewesen als auch für Flugzeuge auf den Start- und Landebahnen. Die Zuteilung im Kontrollturm sei „für die Tageszeit und das Verkehrsaufkommen nicht normal“ gewesen. 

    Arlington nahe der US-Hauptstadt Washington: Rettungskräfte sind im Einsatz südlich des Ronald Reagan National Airport, auf der Suche nach Überlebenden im Potomac River.
    Arlington nahe der US-Hauptstadt Washington: Rettungskräfte sind im Einsatz südlich des Ronald Reagan National Airport, auf der Suche nach Überlebenden im Potomac River. Foto: Alex Brandon, AP/dpa

    Es handelt sich um das erste derartige Luftfahrtunglück in den Vereinigten Staaten seit 15 Jahren. Allerdings ist es die zweite verheerende Flugzeugkatastrophe innerhalb weniger Wochen: Im Dezember kamen in Südkorea bei einer tödlichen Bruchlandung 179 Passagiere ums Leben. (mit dpa)

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    2 Kommentare
    Johann Storr

    Eindeutig schulig ist Trump. Er ist für Deregulierung und weniger Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. VERY VERY SAD

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    Peter Spieß

    Was für ein dümmlicher Kommentar! Wollen Sie die Opfer verhöhnen?

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