
Milliardengeschäft mit Super-Saudi-Mario?


Ein Staatsfonds aus Saudi-Arabien steigt bei Nintendo ein. Spielefans sind alarmiert. Denn mit dem Games-Giganten verbinden sie familienfreundlichen Spielspaß, mit dem Land aber nichts Gutes.
Klingt eigentlich wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht: Ein Klempner bringt es zum Scheich, und die Milliarden regnen nur so auf ihn herab. Ist aber kein Märchen. Ist ein schnödes Milliardengeschäft.
Das nämlich: Ein Staatsfonds aus Saudi-Arabien hat einen Anteil von fünf Prozent am japanischen Spielekonsolen- und Videospiele-Giganten Nintendo gekauft. Wert des Aktienpakets: rund drei Milliarden Dollar.
Muss Mario nun mehr Wüsten-Abenteuer bestehen?
Und da fragt man sich schon: Muss nun der kultige Klempner Mario in den „Super Mario“-Spielen künftig mehr Wüsten-Abenteuer bestehen, um Prinzessin Peach zu retten? Oder wird er womöglich für immer im Treibsand verschwinden, weil Saudi-Arabien etwas gegen den sympathischen Schnauzbart- und Latzhosenträger haben könnte? Wird Affe Donkey Kong durch ein Kamel ersetzt? Werden Pokémon verbannt?
Spiele-Fans in aller Welt haben jetzt viele Fragen, wenn vielleicht auch nicht exakt diese. Sie verbanden Nintendo jedenfalls immer mit einem familienfreundlichen Unternehmen mit familienfreundlichen Spielfiguren. Mit Saudi-Arabien dagegen verbinden sie – nichts Gutes.
Wäre die Welt ein Videospiel, Saudi-Arabien wäre der Bösewicht
2016 zum Beispiel bestätigte die oberste religiöse Instanz des islamischen Landes eine alte Fatwa, ein Rechtsgutachten, der zufolge ein Pokémon-Spiel „Vielgötterei“ enthalte und den monstermäßigen Spielespaß mit den „Taschenmonstern“ verbot. Wäre die Welt ein Videospiel, Saudi-Arabien wäre der Bösewicht. Aber von Bösewichtern und Hindernissen aller Art haben sich Mario und seine Freunde ja nie groß beeindrucken lassen.
Die Diskussion ist geschlossen.