Schon der erste Teil der „Dune“-Filmreihe wurde für seine Special Effects bei den Oscars ausgezeichnet, nun erhielt in der Nacht auf Montag auch die Fortsetzung einen Preis. Wieder mitverantwortlich für die Effekte war Gerd Nefzer aus Schwäbisch Hall, der nun bereits zum dritten Mal mit einem Oscar prämiert wurde. In die Filmbranche kam der 59-Jährige dabei über Umwege. Erst hatte er Agrartechnik studiert und als Landwirt gearbeitet. Später brachte ihn sein Schwiegervater zum neuen Job – und Nefzer landete schließlich in Hollywood.
1965 in Schwäbisch Hall geboren, sattelte Nefzer in den Achtzigern vom Bauer zum Effektkünstler um. Damals stieg er in die Firma seines Schwiegervaters ein, der sein Geld mit dem Verleih von Filmautos und -waffen verdiente. Nefzer wirkte daran mit, in der Firma eine Spezialeffekt-Abteilung aufzubauen. Seine Arbeit machte er offenbar gut, so gut, dass er bald in der Filmbranche etabliert war. Schon bei einem der „Otto“-Filme von Otto Waalkes wirkte er mit, mit dem Film „Rob Roy“ mit Liam Neeson und später „Duell - Enemy at the Gates“ mit Jude Law sammelte er erste Hollywood-Engagements. Zum preisgekrönten Effektkünstler wurde er dann 2018: Da erhielt das Team von „Blade Runner 2049“, dessen Teil er war, einen Oscar für die Special Effects. Zwei weitere Auszeichnungen für Teil eins und zwei von „Dune“ folgten schließlich 2022 und 2025.
Das macht Gerd Nefzer mit seinen Oscars

Bei der Preisverleihung in Los Angeles dankte Nefzer der Akademie auch auf Deutsch. „Dankeschön. Das ist großartig“, sagte er auf der Bühne. Aufbewahren will er die Trophäen zusammen auf dem Kachelofen, wie er dem SWR sagte. Aktuell lagerten die ersten beiden Preise noch in einem Tresor. Auf der Toilette, wie es viele andere mit ihren Auszeichnungen tun sollen, will er die Oscars nicht aufstellen. „Ich bin so happy, als Deutscher einen Oscar gewonnen zu haben, mittlerweile den Dritten“, zitiert ihn der SWR.
Über seine Arbeit sagte Nefzer im Gespräch mit dem SWR: „Wir stehen den ganzen Tag am Drehort. Es ist ein harter, körperlicher Job. Das hat wenig mit Computer zu tun.“ Nicht nur Nefzer war als Deutscher bei den Oscars in diesem Jahr nominiert. Die deutsche Produktion „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ war als bester internationaler Film auf der Liste. Zuletzt hatte mit „Im Westen nichts Neues“ 2023 ein deutscher Film diesen Preis gewonnen.
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