Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Gerd Nefzer war einst Bauer – jetzt hat er drei Oscars

Oscars

Wie Gerd Nefzer vom Acker nach Hollywood kam

    • |
    • |
    • |
    Gerd Nefzer (rechts) neben Paul Lambert Stephen James und Rhys Salcombe: Sie sind Gewinner des Preises für die besten visuellen Effekte für "Dune: Teil Zwei" bei den Oscars.
    Gerd Nefzer (rechts) neben Paul Lambert Stephen James und Rhys Salcombe: Sie sind Gewinner des Preises für die besten visuellen Effekte für "Dune: Teil Zwei" bei den Oscars. Foto: Jordan Strauss, dpa

    Schon der erste Teil der „Dune“-Filmreihe wurde für seine Special Effects bei den Oscars ausgezeichnet, nun erhielt in der Nacht auf Montag auch die Fortsetzung einen Preis. Wieder mitverantwortlich für die Effekte war Gerd Nefzer aus Schwäbisch Hall, der nun bereits zum dritten Mal mit einem Oscar prämiert wurde. In die Filmbranche kam der 59-Jährige dabei über Umwege. Erst hatte er Agrartechnik studiert und als Landwirt gearbeitet. Später brachte ihn sein Schwiegervater zum neuen Job – und Nefzer landete schließlich in Hollywood.

    1965 in Schwäbisch Hall geboren, sattelte Nefzer in den Achtzigern vom Bauer zum Effektkünstler um. Damals stieg er in die Firma seines Schwiegervaters ein, der sein Geld mit dem Verleih von Filmautos und -waffen verdiente. Nefzer wirkte daran mit, in der Firma eine Spezialeffekt-Abteilung aufzubauen. Seine Arbeit machte er offenbar gut, so gut, dass er bald in der Filmbranche etabliert war. Schon bei einem der „Otto“-Filme von Otto Waalkes wirkte er mit, mit dem Film „Rob Roy“ mit Liam Neeson und später „Duell - Enemy at the Gates“ mit Jude Law sammelte er erste Hollywood-Engagements. Zum preisgekrönten Effektkünstler wurde er dann 2018: Da erhielt das Team von „Blade Runner 2049“, dessen Teil er war, einen Oscar für die Special Effects. Zwei weitere Auszeichnungen für Teil eins und zwei von „Dune“ folgten schließlich 2022 und 2025.

    Das macht Gerd Nefzer mit seinen Oscars

    Adrien Brody (l-r), Gewinner des Preises für die beste Leistung eines Schauspielers in einer Hauptrolle für "The Brutalist", Mikey Madison, Gewinnerin des Preises für die beste Leistung einer Schauspielerin in einer Hauptrolle für "Anora", Zoe Saldana, Gewinnerin des Preises für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle für "Emilia Perez", und Kieran Culkin, Gewinner des Preises für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle für "A Real Pain", freuen sich im Presseraum der Oscar-Verleihung am im Dolby Theatre mit ihren Preisen. +++ dpa-Bildfunk +++
    Icon Galerie
    15 Bilder
    In der Nacht auf Montag wurden in Los Angeles die Academy Awards verliehen. Adrien Brody wurde zum zweiten Mal bester Hauptdarsteller, "Anora"-Hauptdarstellerin Mikey Madison holte ihren ersten Preis. Das waren die Eindrücke vom Roten Teppich und der Show.

    Bei der Preisverleihung in Los Angeles dankte Nefzer der Akademie auch auf Deutsch. „Dankeschön. Das ist großartig“, sagte er auf der Bühne. Aufbewahren will er die Trophäen zusammen auf dem Kachelofen, wie er dem SWR sagte. Aktuell lagerten die ersten beiden Preise noch in einem Tresor. Auf der Toilette, wie es viele andere mit ihren Auszeichnungen tun sollen, will er die Oscars nicht aufstellen. „Ich bin so happy, als Deutscher einen Oscar gewonnen zu haben, mittlerweile den Dritten“, zitiert ihn der SWR.

    Über seine Arbeit sagte Nefzer im Gespräch mit dem SWR: „Wir stehen den ganzen Tag am Drehort. Es ist ein harter, körperlicher Job. Das hat wenig mit Computer zu tun.“ Nicht nur Nefzer war als Deutscher bei den Oscars in diesem Jahr nominiert. Die deutsche Produktion „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ war als bester internationaler Film auf der Liste. Zuletzt hatte mit „Im Westen nichts Neues“ 2023 ein deutscher Film diesen Preis gewonnen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden