Das Maß aller Dinge: Vor 100 Jahren wurde die DIN-Norm erfunden
Die Menschen lieben den Vergleich: Mal wird das Saarland zur Vergleichsgröße, mal das Fußballfeld. Dabei gibt es einen viel besseren Richtwert.
Woran sich orientieren in einer Welt, die doch scheinbar Maß und Mitte verloren hat? Die gefühlt kaum mehr zu überblicken ist? Zumindest wenn es um Größenverhältnisse geht, haben die Deutschen gerne einen Vergleich, der ihnen dabei hilft, ihre Umgebung einzuordnen. Besonders gerne genommen wird hierfür das Saarland. Egal ob afghanische Provinzen, Waldbrandflächen, oder Funklöcher – die 2569,75 Quadratkilometer scheinen sich zum Maß aller Dinge entwickelt zu haben. Im Internet gibt es inzwischen sogar einen „Saarlandrechner“, mit dessen Hilfe man Dinge in Relation zu dem Bundesland setzen kann.
Wenn es eine Nummer kleiner, aber irgendwie doch gigantisch sein soll, bietet sich das Fußballfeld (105 mal 68 Meter) an. Der Frankfurter Flughafen ist so groß wie 1000 Fußballfelder. Übrigens passen 237.934 Fußballfelder ins Saarland. Der Mensch sucht eben Orientierung und die bieten feste Bezugspunkte.
Die DIN-Formen sind eine Art geometrische Perfektion
Nicht umsonst wurde vor genau 100 Jahren eine Einheit erfunden, die bis heute das Maß aller Dinge ist: Am 18. August 1922 veröffentlichte das Deutsche Institut für Normung (DIN) auf Grundlage von Porstmanns Arbeiten seine Richtlinie 476 für Papierformate. Die bekanntesten von allen: DIN A4 und DIN A5. In der Schule, im Büro, in den Amtsstuben – die Abmessungen sind seither strikt standardisiert und klar berechenbar. Die Proportionen der DIN-Vorgaben sollen so etwas wie einer geometrischen Perfektion folgen. Und an dieser Stelle bleibt uns nichts anderes als zu zitieren: „Sie stehen zueinander wie die Kante zur Diagonale eines Quadrats – also im Verhältnis 1 zu Wurzel aus 2 (oder grob gesagt: etwa 7 zu 10).“
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