Für manche Menschen ist Denken eine Sportart ohne Kraftaufwand – für andere ein Ganzkörper-Training. Kollegen tigern durchs Büro. Sie sammeln nervöse Kilometer zwischen Kaffeemaschine und Kopierer, um dort vielleicht die Formulierung für die dringende E-Mail an den Chef zu finden. Oder sie wippen mit dem ergonomischen Bürostuhl, zappeln mit dem Bein, turnen Yoga auf der Home-Office-Matte, weil ein Projekt ihnen den Kopf zerbricht. Aber, sich erfolgreich in eine Idee verbeißen, das geht auch anders. Und zwar mit einem Stück Holz zwischen den Zähnen – vermuten Forscher.
Eine Studie erforscht, was es bewirkt, an Stiften zu kauen
Es gibt medizinische Studien, die besagen, dass Kaugummikauen der Konzentration hilft, dass es die Hirndurchblutung fördert. Aber hilft auch ... an Holzstiften nagen? Ist doch ein Phänomen bei Intensiv-Denkern, schon ab dem Grundschulalter? Die Fachzeitschrift Frontiers in Systems Neuroscience berichtet jetzt von einer neuen Studie aus Daegu, Südkorea: Dort rekrutierten Forscher 52 Studenten, gaben ihnen Denkaufgaben – und Gegenstände. Eine Gruppe kaute Kaugummi, die andere auf medizinischen Zungenspateln aus Holz. Das Resultat: Die Holzknabberer schnitten deutlich besser ab bei Gedächtnis-Tests.
Studie aus Südkorea: Gute News für Stifte-Nager?
Gute News für Nager? Für Teilzeit-Biber und Büro-Borkenkäfer? Nein, Vorsicht, warnen die Forscher. Der Test sei kein endgültiger Beweis und auch keine Empfehlung. Mediziner warnen Stiftbeißer schon lange vor Holzsplittern, die beim Nagen abbrechen können. Überflüssig wird diese Denkhilfe sowieso, falls sich der digitalisierte, tippende Mensch bald endgültig vom Stift als Schreibgerät trennt. Woran dann kauen? Bitte nicht an den Nerven der Kollegen.
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