
Ein Tüftler aus Sachsen-Anhalt hat ein 2,18 Tonnen schweres Lastenrad zusammengeschweißt. Er nennt das Ungetüm "Kleine Johanna". Und das Ding fährt wirklich?
Einst war ein Fahrrad ein Fahrrad und nicht der Rede wert. Aufpumpen, aufsteigen, auf geht's. Heute: alles anders (Gesundheit und Klima sagen Danke). Das Fahrrad ist schwer angesagt, die deutschen Hersteller haben 2022 mit 2,6 Millionen so viele Exemplare produziert wie noch nie. Es ist schwer in Mode, schon jedes zweite verkaufte ist ein E-Bike. Und es ist ratzfatz einige tausend Euro schwer, das lässige Lastenrad erst recht.
Da muss man sich nicht wundern, dass sich der 39-jährige Sebastian Beutler – Hobby: Tüftler – aus Sachsen-Anhalt in den Kopf gesetzt hat, das schwerste Fahrrad der Welt zusammenzubasteln. Drei Jahre Bauzeit, 2500 Arbeitsstunden und jetzt – tataaa! – die Premiere auf einer Messe in Düsseldorf. Was soll man sagen, das Teil wiegt 2,18 Tonnen, ist 5,20 Meter lang und fast zwei Meter hoch. Das kommt also dabei heraus, wenn man fast alle Einzelteile auf Schrottplätzen zusammenklaubt.
Das schwerste Fahrrad hat 35 Vorwärts- und sieben Rückwärtsgänge
Und das Teil fährt? Jawoll, sagt der stolze Erbauer, dank 35 Vorwärts- und sieben Rückwärtsgängen. Es gebe zwar einen Motor, "aber der betreibt nur die Lichtmaschine und lädt mein Handy auf", treten müsse man schon selber. Und weil er mit gutem Beispiel vorangeht, will Beutler mit seiner "Kleinen Johanna" und einem Dosenhalter aus massivem Gusseisen im Sommer gleich mal an die Ostsee schleichen. Das Rekord-Institut für Deutschland hat den Superlativ auch schon dokumentiert.
Unsereiner tut sich schon schwer, jetzt frühlingsbedingt sein 27-Kilo-Pedelec hinter Spinnweben und Christbaumständer hervorzuziehen. Das und nicht die "Kleine Johanna" sollte uns schwer zu denken geben.
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