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Hilft Magnesium bei Gastritis? So unterstützt der Mineralstoff die Magenschleimhaut

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Hilft Magnesium bei Gastritis? So unterstützt der Mineralstoff die Magenschleimhaut

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    Magnesium ist wichtig für den Körper. Welche Rolle spielt der Nährstoff bei Gastritis?
    Magnesium ist wichtig für den Körper. Welche Rolle spielt der Nährstoff bei Gastritis? Foto: Canva.com

    Laut dem Robert Koch-Institut hatten etwa 20,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland bereits eine ärztlich diagnostizierte Gastritis, eine akute Magenschleimhautentzündung. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Die Erkrankung entsteht durch eine Reizung der Magenschleimhaut, die sich anschließend entzündet. Die häufigsten Ursachen sind Bakterien, Stress und Medikamente. Auch Ibuprofen kann die Magenschleimhaut angreifen - vor allem, wenn es langfristig eingenommen werden muss.

    Bei einer akuten Gastritis verschreiben Ärzte oft Protonenpumpenhemmer (PPI). Sie reduzieren die Magensäureproduktion und entlasten so die Schleimhäute. Die Forschung zeigt aber auch: Magnesium spielt eine wichtige Rolle für die Magenschleimhautfunktion. Wie wirkt der Mineralstoff bei Gastritis?

    Wie wirkt Magnesium bei Gastritis?

    Bei Gastritis oder säurebedingten Magenschmerzen gibt es Medikamente, die die Säure im Magen neutralisieren. Diese Mittel nennt man Antacida. Sie wirken schnell, aber ihre Wirkung hält nur kurz an. Häufige Wirkstoffe in solchen Mitteln sind Kombinationen aus Magnesium- und Aluminiumverbindungen, teilt uns die Gesellschaft für Magnesiumforschung auf Anfrage mit. Wirkstoffverbindungen sind zum Beispiel:

    • Magnesiumhydroxid + Aluminiumhydroxid
    • Magnesiumcarbonat + Calciumcarbonat
    • Aluminium-/Magnesiumsilicat

    „Wichtig ist, dass zum Zweck der Neutralisierung von Magensäure (als Antacidum) bewusst solche Magnesiumverbindungen eingesetzt werden, die der Körper nicht gut aufnehmen kann, um eine längere Verweildauer und damit Säureneutralisationsfähigkeit im Verdauungstrakt zu erreichen“, sagen die Experten. Nicht das Magnesium selbst neutralisiert die Säure, sondern die Stoffe, an die es gebunden ist – etwa Carbonat oder Hydroxid.

    Im Gegensatz dazu stehen laut der Gesellschaft für Magnesiumforschung Magnesiumverbindungen, die der Körper gut aufnimmt, wie Magnesiumcitrat oder Magnesiumaspartat. Diese werden bei Magnesiummangel oder als Nahrungsergänzung eingesetzt, sind aber nicht geeignet, um Magensäure zu neutralisieren. Übliche Magnesiumpräparate helfen also nicht dabei, eine Magenschleimhautentzündung zu behandeln. „Es sei angemerkt, dass heute meist Protonenpumpenhemmer als Mittel der Wahl bei Refluxbeschwerden und Gastritis zum Einsatz kommen. Antacida werden aufgrund ihrer geringeren und kürzeren Wirksamkeit seltener empfohlen und nur zusätzlich oder bei leichten Beschwerden eingesetzt“, erklären die Experten.

    Wie wirkt Magnesium auf die Magenschleimhaut?

    Magnesium spielt auf Zellebene eine zentrale Rolle: Es stabilisiert unter anderem Zellmembranen und unterstützt die Funktion vieler Enzyme. Auch für die Schleimhäute ist dieser Mineralstoff wichtig: Eine Tierversuchsstudie mit Ratten zeigte, dass Magnesium die Anzahl schützender Schleimzellen in der Magenschleimhaut erhöhen und so möglicherweise zur Vorbeugung von Magengeschwüren beitragen kann. Obwohl solche Ergebnisse nicht direkt auf den Menschen übertragbar sind, liefern sie wichtige Hinweise.

    Eine aktuelle Studie im Journal of Trace Elements in Medicine and Biology belegt zudem, dass eine durch Helicobacter pylori verursachte Gastritis die Mineralstoffverteilung im Gewebe beeinflussen kann. Dabei zeigte sich überraschenderweise: In der entzündeten Magenschleimhaut war der Magnesiumgehalt höher als bei gesunden Kontrollpersonen – ein möglicher Hinweis darauf, dass der Körper auf Entzündungen mit veränderter Magnesiumspeicherung reagiert.

    Gastritis und Magnesium: Diese Zusammenhänge sollten Sie kennen

    Patienten mit Gastritis, die längerfristig PPIs einnehmen müssen, sollten laut dem Linus Pauling Institute ihren Magnesiumspiegel regelmäßig kontrollieren lassen. Für die Aufnahme im Darm ist nämlich ein gewisser Säuregrad notwendig, den die PPIs unter Umständen neutralisieren können.

    Wenn Stress als Auslöser für Magenbeschwerden diagnostiziert wurde, kann eine zusätzliche Magnesiumzufuhr ebenfalls hilfreich sein. Unter anhaltender Belastung steigt der Magnesiumbedarf des Körpers deutlich an – der Mineralstoff wird schneller verbraucht und schlechter gespeichert, was Beschwerden zusätzlich verstärken kann. Magnesium ist nämlich nicht nur wichtig für die Zellen, sondern wirkt auch auf die Psyche.

    Auch interessant: Für wen kann hochdosiertes Magnesium gefährlich sein? Wie wirkt Magnesium auf den Schlaf? Kann ein Magnesium-Mangel das Abnehmen verhindern?

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