Nicolas Cage: Wünschte mir oft, ich wäre ein einfacher Fischer geworden
Exklusiv Hollywoodstar Nicolas Cage hat den Verlust seines Vermögens verschmerzt – und nach eigener Aussage zu sich selbst gefunden.
Für Hollywoodstar Nicolas Cage ist sein alltägliches Leben eine Qual. „Die banalen Dinge des Alltags sind ein echter Kampf für mich“, sagt er im Interview mit unserer Redaktion. „Es gab Phasen, da wünschte ich, ich wäre nicht Schauspieler, sondern ein einfacher Fischer geworden, der keine finanziellen Nöte hat und einfach nur aufs Meer rausfahren kann.“ So aber zerbreche er sich, gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Erde in Bedrängnis sei, die ganze Zeit den Kopf.
Cage: „Ich sauge diese Sorgen in mich ein.“ Den Verlust seines Vermögens habe er dagegen relativ gut verkraftet: „Im Vergleich zu dem, was in der Welt geschieht, geht es mir doch richtig gut. Deshalb war es auch nicht so tragisch, meine Häuser zu verkaufen.“ Zum Problem sei bloß geworden, dass die Häuser aufgrund der geplatzten Immobilienblase nicht mehr so viel wert gewesen seien. „Aber“, so der 58-jährige Kalifornier, „wenn ich mich schlecht gefühlt habe, dann habe ich an all die leidenden Menschen da draußen gedacht und gesagt: Ich leide doch gar nicht genug!“.
Nicolas Cage: "Ich fand zu mir selbst"
Dass Cage, der sich aktuell im Kinofilm „Massive Talent“ selbst spielt, es überhaupt zu einer Karriere gebracht hat, führt er auf den Einfluss zweier Kunstfiguren zurück. Aus seinem Gefühl der Fremdartigkeit und von seiner großen Menschenscheu habe ihn der Film „Der Mann, der vom Himmel fiel“ gerettet: „David Bowie spielt darin einen Außerirdischen, der an der Oberflächlichkeit und Brutalität der menschlichen Gesellschaft zerbricht. Und ich begriff, dass ich nicht so enden wollte wie er. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen. Und zwar, indem ich Filmschauspieler wurde. Auf diese Weise war ich endlich fähig, diese ganze Entfremdung zu überwinden. Ich fand zu mir selbst.“
Und als Ermutigung, nie aufzugeben, habe bei ihm Wagners Figur des Parzival gewirkt, die Oper habe sein Vater praktisch jeden Tag aufgelegt. Cage: „Das war praktisch der Soundtrack meines Lebens. Und dann fand ich auch heraus, dass die Vorfahren meiner Mutter Joy Vogelsang Vogeljäger im Schwarzwald waren – und in der Parzival-Geschichte gibt es einen ganz entscheidenden Moment, wenn der Held einen schwarzen Vogel tötet. So begann ich, mich mit dieser Figur, die immer wieder scheitert und dann eine neue Chance bekommt, enorm zu identifizieren. Auch ich habe immer wieder neue Chancen erhalten. Manchmal habe ich mich davor gefürchtet, aber dann habe ich sie doch ergriffen – und ich habe es nie bereut.“ (AZ)
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