Ganz Deutschland ist von scheppernden Faxgeräten besetzt. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Ostwestfalen bevölkertes Dorf, hört nicht auf, resistenten Mobilfunklöchern Widerstand zu leisten. Willkommen in Etteln, das Dorf der digitalen Superkräfte, ausgezeichnet als „Smartest City of the World“. Genau genommen ist Etteln, Ortsteil von Borchen, Nachbardorf von Niederntudorf mit seinen 1750 Einwohnern keine Stadt. Aber dennoch so digital, dass es Hongkong abhängte. 15 Kilometer von Paderborn entfernt, tut sich also großes.
Die Dorf-App von Etteln ist der Terminkalender
Was macht Etteln nun der Zukunft so zugewandt? Die Dorf-App etwa über die Termine oder Kleinanzeigen kommuniziert werden. Auch das sogenannte „Ettcar“ ist hier buchbar, ein E-Van, den Vereine und Bürger kostenfrei nutzen können. Den Strom produziert Etteln übrigens selbst.
Die Feuerwehr von Etteln schickt Drohnen voraus
Wer nicht selbst fahren will, meldet sich bei der digitalen Mitfahrbank an und wird abgeholt. Möglich ist das alles wegen des flächendeckenden 5G-Netzes, das die Bürger in einer Gemeinschaftsaktion selbst verlegt haben. Während der Corona-Pandemie rückten sie mit Baggern an. Und so zeigt in Etteln der Altkleidercontainer an, wie voll er ist; die Feuerwehr schickt bei Einsätzen Drohnen voraus, um die Lage präziser einschätzen zu können. Demnächst soll der Testlauf für eine Telemedizin-Praxis starten. Seinen Techstandard hat Silicon-Etteln seinem digitalen Ortsvorsteher zu verdanken, einem weltweit vernetzen IT- und Datenprofi. Ein Miraculix geradezu auch darin, Fördertöpfe anzuzapfen. Und was, wenn gerade digitale Funkstille in Etteln herrscht. Dann spielt die Blaskapelle Troubadix auf. Ach nein, die heißt Freude & Frohsinn.
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