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Intervallfasten zum Abnehmen? Diese Menschen sollten darauf verzichten – Diabetes-Risiko droht

Gesundheit

Intervallfasten zum Abnehmen? Diese Menschen sollten darauf verzichten – Diabetes-Risiko droht

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    Intervallfasten kann wohl das Diabetes-Risiko erhöhen - zumindest bei jungen Menschen.
    Intervallfasten kann wohl das Diabetes-Risiko erhöhen - zumindest bei jungen Menschen. Foto: Pixel-Shot, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Intervallfasten wird allgemein als Diät gesehen, es handelt sich aber eher um eine dauerhafte Ernährungsform, wie die AOK in ihrem Gesundheitsmagazin klarstellt. Die Idee: Es wird in Phasen gegessen und gefastet. Oft wird beispielsweise auf das Frühstück oder das Abendessen verzichtet. Eine Ernährungsform, die beim langfristigen Abnehmen helfen und sich positiv auf die Gesundheit auswirken soll. Laut dem Magazin wird Intervallfasten, das auch intermittierendes Fasten genannt wird, auch eingesetzt, weil es das Risiko für Typ-2-Diabetes senken soll. Eine aktuelle Studie stellt diese Annahme nun auf den Kopf.

    Erhöht Intervallfasten das Diabetes-Risiko?

    Die Münchner Studie wurde von Alexander Bartelt, Professor am Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin an der TUM und seinem Team erstellt. Die Ausgangslage beschrieb er wie folgt: „Intervallfasten kann erwiesenermaßen Vorteile für den menschlichen Körper haben. Es stimuliert den Stoffwechsel und kann gegen Übergewicht sowie Herzkreislauferkrankungen helfen. Aber ob es Nebenwirkungen hat, war bisher nicht bekannt.“

    Bartelt teilte mit seiner Forschungsgruppe Mäuse nach ihrem Alter in drei Gruppen ein. Heranwachsende Mäuse bildeten eine Gruppe, ausgewachsene eine andere und ältere Tiere eine dritte. An zwei Tagen wurden die Mäuse normal gefüttert, an einem Tag mussten sie fasten. Nach zehn Wochen zogen die Forscherinnen und Forscher ein Fazit: Bei den älteren und erwachsenen Mäusen verbesserte sich die Insulinsensitivität. Das bedeutet laut dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), dass der Körper der Tiere besser auf das Insulin reagierte, das die Bauchspeicheldrüse ausschüttet. Die Insulinsensitivität sei unter anderem für die Regulation von Blutzucker wichtig - und auch als Prävention für Typ-2-Diabetes.

    Bis hierhin stützt die Studie die These, dass Intervallfasten das Diabetes-Risiko verringern kann. Bei den heranwachsenden Mäusen war allerdings ein anderer Effekt zu beobachten. Bei ihnen konnten die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse nur noch eingeschränkt arbeiten. Das kann auf lange Sicht zu einer Diabetes-Erkrankung führen, da die Beta-Zellen für die Produktion des Hormons Insulin verantwortlich sind, wie das DZHK erklärt.

    Ergebnisse der Studie können auf den Menschen übertragen werden

    Bartelt und sein Forschungsteam waren von ihrem Ergebnis selbst überrascht. Durch eine hochauflösende Einzelzellsequenzierung konnten sie das Geheimnis in der Folge aber lüften. „Die Zellen der heranwachsenden Mäuse hörten an einem bestimmten Punkt auf zu reifen und produzierten dann weniger Insulin“, zitiert das DZHK mit Peter Weber von Helmholtz Munich einen der Erstautoren der Studie. Das bedeutet, dass sich die Beta-Zellen der jungen Mäuse nicht richtig entwickelten. Bei den älteren Tieren war das nicht der Fall, da ihre Zellen schon vor dem Intervallfasten ausgereicht waren.

    Im Rahmen der Studie wurden die Befunde auch mit Referenzdaten aus menschlichem Gewebe verglichen. Laut dem DZHK weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die These der Forschenden korrekt ist und sich die Ergebnisse der Mausstudie auch auf den Menschen übertragen lassen.

    Stephan Herzig, Direktor des Instituts für Diabetes und Krebs bei Helmholtz Munich zieht für das DZHK ein Fazit: „Unsere Studie bestärkt, dass sich Intervallfasten für Erwachsene günstig auswirkt, bei Kindern und Jugendlichen besteht aber eventuell ein Risiko“. Sein Team wolle nun den molekularen Mechanismen „weiter auf den Grund gehen“, um diese besser zu verstehen. Wenn es gelingen könnte, herauszufinden, wie die Entwicklung der Beta-Zellen gefördert werden kann, könnte da sein Durchbruch bei der Therapie von Diabetes sein.

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