#jutenachbarn: Wie Jutebeutel zum Zeichen für Krisenhilfe werden
Vielleicht haben Sie schon erste Jutebeutel an Fenstern oder Türen hängen sehen. Die Mitmach-Aktion von nebenan.de soll Bedürftigen in der Corona-Krise helfen.
Die Corona-Krise hat viele Schattenseiten, aber sie ist auch verantwortlich für eine außergewöhnliche Solidaritätswelle in Deutschland. Plötzlich bieten zum Beispiel überall Nachbarn, die noch nie vorher miteinander gesprochen haben, ihre Hilfe beim Einkaufen an. Damit Helfer und Hilfsbedürftige besser zueinander finden, hat die Online-Vermittlungsplattform nebenan.de einen Corona-Service ins Leben gerufen - mehr dazu hier. Und nun setzt sie mit einer weiteren Aktion nach, bei der Jutetaschen die zentrale Rolle spielen.
"#jutenachbarn" soll Symbol des gemeinsamen Durchhaltens in der Corona-Krise werden
"Wir haben die Aktion #jutenachbarn gerade erst gestartet", sagt Sebastian Gallander, Geschäftsführer der nebenan.de-Stiftung. "Gerade jetzt, da wir wissen, dass die Einschränkungen noch bis mindestens nach Ostern dauern werden, brauchen wir doch ein kleines Symbol des gemeinsamen Durchhaltens. So wie das gemeinsame Liedersingen von den Balkonen in Italien." Deshalb rufe seine Stiftung alle Menschen dazu auf, Jutetaschen in ihre Fenster und an die Balkone zu hängen. Die Botschaft der Aktion erklärt Gallander so: "Ihr seid nicht allein, wir alle stehen zusammen und helfen einander – wir sind einfach Jute Nachbarn." Der Jutebeutel solle zum Symbol für den Zusammenhalt in der Krise werden.
Bei "#jutenachbarn" geht es aber nicht nur darum, die Taschen an Fenster und Balkone zu hängen: "Nehmt den Jutebeutel zum Einkaufen für Eure hilfsbedürftigen Nachbarn und stellt ihnen den Beutel vor die Tür", fordert Gallander auf. Obdachlose und Bedürftige, die sich nicht mehr an den Tafeln verpflegen können, wenn diese geschlossen sind, sind, sind in der Corona-Krise besonders auf Hilfe angewiesen. Auch hier könne jeder via Jutebeutel einen Beitrag leisten: Einfach den Beutel mit Lebensmittel füllen und ihn an prominenter Stelle aufhängen, "als netten Gegenentwurf zum Hamsterkauf".
Die Gesellschaft könnte gestärkt aus der Corona-Krise herausgehen
"Vielleicht gibt es eine Art Sommermärchen-Effekt, der uns hilft, als Gesellschaft wieder ein bisschen näher zusammenzurücken und sogar gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen", wünscht sich Gallander. Damit möglichst viele Menschen auf die Aktion aufmerksam werden, muss sie auch über die sozialen Medien geteilt werden - dafür gibt es auf der jutenachbarn.de extra einen Profilbild-Generator. "Idealerweise verbreitet sich dies dann von selbst so schnell wie die sogenannte Ice Bucket Challenge, bei der es vor einigen Jahren ebenfalls um ein ernstes Thema ging."
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