Ex-Polizist tötet 37 Menschen in Kindergarten
Ein ehemaliger Polizist soll in einem Kindergarten in Thailand 37 Menschen getötet haben. Nach seiner Flucht hat er offenbar Selbstmord begangen.
In einer Kindertagesstätte in Nong Bua Lamphu im Nordosten Thailands hat ein ehemaliger 34-jähriger Polizist am Donnerstag mindestens 37 Menschen getötet. Unter den Toten seien 24 Kinder. Fast ein Dutzend Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. "Der Schütze kam um die Mittagszeit herein und erschoss zuerst vier oder fünf Beamte in der Kindertagesstätte", sagte der Bezirksbeamte Jidapa Boonsom gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Mann soll mit Schusswaffen und Messern bewaffnet gewesen sein und sich gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude verschafft haben. Dort habe er direkt das Feuer eröffnet und auf Kinder und Erwachsene eingestochen. Was sein Motiv war, ist bislang unklar. Auch warum er den Kindergarten als Ziel wählte, ist nicht bekannt. Das Gebäude befinde sich in der Nähe seines eigenen Hauses, hieß es von der Polizei.
Nach Gewalttat in Kindergarten in Thailand: Täter tot
Nach der Tat soll der ehemalige Polizist in einem weißen Pick-up geflüchtet sein. Die Einsatzkräfte schrieben eine Fahndung aus. Als die Polizei sein Haus umstellte, hat er zunächst seine Frau und seinen Sohn (3) und dann sich selbst erschossen, teilte das Central Investigation Bureau auf Facebook mit.
Massaker in Kindergarten in Thailand: Täter stand vor Gericht
Der 34-Jährige war im Juni aus dem Polizeidienst entlassen worden. Grund dafür war der Besitz von Methamphetamin-Pillen. Es wurde ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Am Freitag, einen Tag nach seiner Tat, sollte laut der Zeitung Bangkok Post das Urteil verkündet werden.
Am Donnerstag fand nach Angaben des Vize-Polizeichefs Torsak Sukwimol eine Anhörung zu dem Fall statt. Der 34-Jährige habe gestresst gewirkt und einige Beruhigungsmittel eingenommen, nachdem er das Gericht verlassen hatte, zitierte Sukwimol die Mutter des Täters. Anschließend habe er eine Paranoia entwickelt. Er habe zu seiner Waffe gegriffen und sei in die Kindertagesstätte gefahren.
Nach Bluttat in thailändischem Kindergarten: Ministerpräsident verspricht Hilfe
Von einem "schockierenden Vorfall" sprach Ministerpräsident Prayut Chan-o-Cha und versprach Hilfen für die betroffenen Familien. Er wollte am Freitag auch persönlich zum Ort der Bluttat 500 Kilometer nordöstlich von Bangkok reisen. Auch Thailands König Maha Vajiralongkorn habe Hilfen für die Angehörigen angekündigt und einen Vertreter in die Provinz entsandt, sagte der Chef der Nationalpolizei, Damrongsak Kittiprapas.
Selten Verbrechen mit vielen Toten in Thailand
Im buddhistisch geprägten Thailand kommt es selten zu Verbrechen mit vielen Toten. Ein Soldat hatte im Februar 2020 bei einem Amoklauf 29 Menschen getötet. Er hatte in einem Einkaufszentrum in Nakhon Ratchasima im Nordosten des Landes Geiseln genommen. Später wurde er von Sicherheitskräften erschossen. (mit dpa)