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  3. Kriminalität: Italiens mühsamer Kampf gegen die Baby-Gangs

Kriminalität
12.09.2023

Italiens mühsamer Kampf gegen die Baby-Gangs

Caivano, ein Vorort von Neapel, gilt als Hochburg des organisierten Verbrechens. Hier wurden im Juli zwei Mädchen Opfer einer Gruppenvergewaltigung.
Foto: Ciro Fusco/Zuma Press, Imago

Im Juli wurden nahe Neapel zwei Mädchen vergewaltigt, Jugendbanden sollen dahinterstecken. Nun greift die Regierung in Rom durch. Auch Eltern drohen Strafen.

Der Fall schockierte nicht nur Neapel, sondern auch ganz Italien. Anfang Juli sollen im Vorort Caivano bei Neapel zwei Mädchen im Alter von zehn und 12 Jahren von Jugendlichen vergewaltigt worden sein. Die Rede ist von Jugendbanden, von sogenannten Baby-Gangs, die für die Tat verantwortlich sein sollen. Klar ist jedenfalls: Unter den mutmaßlichen Vergewaltigern waren auch mehrere Minderjährige. Italien Ministerpräsidentin Giorgia Meloni besuchte daraufhin Ende August Caivano. Die Rechtsaußenpolitikerin sprach von einer „unmenschlichen Tat“, die das ganze Land betroffen gemacht habe. Caivano gilt in der Region als eine Hochburg des organisierten Verbrechens, italienische Medien bezeichnen die Gemeinde als „Europas größten Umschlagplatz für Drogen“.

Jugendliche Drogenhändler können sofort festgenommen werden

Nun macht die italienische Regierung ernst und sagt den Baby-Gangs den Kampf an. In der vergangenen Wochen verabschiedete die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein Gesetzesdekret zur Jugendkriminalität, das durch den Fall der Gruppenvergewaltigung in Caivano ausgelöst wurde. Das Dekret, das noch vom italienischen Parlament bestätigt werden muss, hat einerseits jugendliche Straftäter im Visier, andererseits aber auch Eltern, die die Erziehung ihrer Kinder vernachlässigen. So ist es von nun an möglich, Jugendliche ab einem Alter von 14 Jahren, die beim Drogenhandel ertappt oder gewalttätig werden, sofort festzunehmen. „Sofortige Festnahmen waren in diesen Fällen bislang nicht möglich“, sagte Innenminister Matteo Piantedosi. Die Polizei ist nun auch befähigt, Jugendliche ab einem Alter von 14 Jahren mit Aufenthaltsverboten für bestimmte Orte zu belegen. Erziehungsberechtigte müssen fortan mit Geldbußen von bis zu 1000 Euro rechnen, wenn ihre zwölf bis 14-jährigen Kinder Straftaten begehen. Die Strafmündigkeit in Italien liegt bei 14 Jahren.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni besuchte den Vorort Caivano im August. Dort waren zwei Mädchen vergewaltigt worden.
Foto: Alessandro Garofalo/LaPresse via ZUMA Press, dpa

Zur Debatte stand offenbar auch, die Strafmündigkeit von 14 auf zwölf Jahre herunterzusetzen, die Regierung entschied sich aber gegen das Herabsetzen der Altersgrenze. „Das wäre gegen jede Vernunft und Ethik gewesen“, sagte Justizminister Carlo Nordio. Stattdessen soll künftig hart gegen Eltern vorgegangen werden, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken. Erziehungsberechtigte, die ihre Kinder nie in einer Schule angemeldet haben, müssen mit bis zu zwei Jahren Haft rechnen. „Dieses Phänomen betrifft immer mehr Mädchen aus islamischen Familien“, sagte Meloni. Nicht vorbestrafte Eltern sollen nicht in Haft kommen. In Neapel gibt es rund 2300 Kinder, die regelmäßig nicht zur Schule gehen. Bislang mussten die Erziehungsberechtigten in diesen Fällen mit einem Bußgeld von nur 30 Euro rechnen.

Nach dem Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung hatten italienische Medien vermehrt über Caivano berichtet. Don Maurizio Patriciello, ein im Kampf gegen die Camorra aktiver Priester, lud Ministerpräsidentin Meloni zu einem Besuch in den Vorort Neapels ein. Meloni war der Einladung Ende August gefolgt, sie versprach Soforthilfen und die Renovierung des heruntergekommenen und zum Drogenumschlagplatz verwandelten örtlichen Schwimmbads. Die Regierung stellte nun 30 Millionen Euro Soforthilfe bereit, über deren Verwendung ein Kommissar bestimmen soll. 15 zusätzliche Polizisten sollen eingestellt werden. „Es gibt Kinder in Caivano, die auf dem Schulweg an fünf Drogenumschlagplätzen vorbeilaufen müssen“, sagte Don Patriciello. 

Die Camorra duldet die Baby-Gangs und rekrutiert hier ihren Nachwuchs

Die Vorgänge in Caivano hatten ein Schlaglicht auf die Lebensbedingungen in den Peripherien einiger italienischer Großstädte geworfen. Viele Jugendliche sind dort ohne Perspektive und gleiten in die Kriminalität ab. Allein in Neapel haben rund 5000 Minderjährige bereits mit der Justiz zu tun gehabt, 28 von ihnen wegen Tötungsdelikten, 80 wegen versuchten Mordes. Ende August erschoss ein 17-Jähriger einen 24 Jahre alten Musiker nach einem Streit um einen Parkplatz. Die Camorra duldet die Aktivitäten der sogenannten Baby-Gangs und rekrutiert ihren Nachwuchs aus diesem Milieu. Die Polizei ist oft hilflos, weil sich straffällig gewordene Jugendliche in einigen Fällen sogar mit ihrer Strafunmündigkeit brüsteten.

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Die italienische Regierung will beweisen, dass sie gewillt ist durchzugreifen. Vergangenen Dienstag veranlasste sie eine Razzia in Caivano. Die 400 Beamte in Aktion stellten dabei gerade einmal 28 Gramm Kokain und 375 Gramm Marihuana sicher. Die Zeitung Il Riformista kritisierte die Aktion deshalb als „Show“. Am Donnerstag folgten Razzien in den Spanischen Vierteln in Neapel sowie im römischen Problemviertel Tor Bella Monaca.

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