So viel kosten Benzin und Diesel in anderen Ländern
Die Preise von Diesel und Benzin steigen rasant an. Wie viel kostet der Sprit weltweit und wie ist der Preisanstieg zu stoppen?
Am Ende des Urlaubs noch schnell im Urlaubsland tanken, um Geld zu sparen – schließlich sind die Preise im Ausland meist billiger. Kennen Sie diese Theorie? Und vor allem: Stimmt die „Urlaubsweisheit“ auch noch in diesen Tagen?
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist der Dieselpreis in Deutschland um fast 50 Cent gestiegen. Häufig wird die Zwei-Euro-Marke pro Liter Benzin oder Diesel überschritten. Die Preise weltweit unterscheiden sich allerdings noch immer. Unsere Übersicht zeigt, wie viel in anderen Ländern pro Liter Diesel und E10 zu blechen ist. Denn es geht noch deutlich teurer, aber auch günstiger.
Übersicht: So viel kosten Benzin und Diesel weltweit
Unter den verglichenen Ländern kostet der Liter Diesel in Schweden mit umgerechnet 2,45 €/Liter am meisten, am wenigsten in den USA mit 0,89 €/Liter. Beim E10 ist Kroatien mit 0,82 €/Liter am günstigsten. Am teuersten ist Hongkong mit umgerechnet 2,57 €/Liter.
Deutschland gehört zu den teuersten auf der Liste. Das liegt daran, dass ein Großteil des Erdöls importiert wird. Folglich sind die Preise in Deutschland von denen am Weltmarkt abhängig. Da ein Drittel der Lieferungen aus Russland kommt, haben der Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland einen spürbaren Einfluss auf die Preise in Deutschland. Auch Panikkäufe haben den Preis nach oben getrieben. Der Preisunterschied zu anderen Ländern kommt also zunächst durch die Preis- und Steuerpolitik, dem Preis auf dem Weltmarkt und der Abhängigkeit zu Russland zustande.
Wie sind weitere Preiserhöhungen zu stoppen?
Wie das ZDF berichtet, wirft der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, die Überlegung in den Raum, den „hohen Steuerkeil“ für eine „gewisse Zeit“ auszusetzen. In der Praxis betrachtet würde die Aussetzung oder Senkung der Energiesteuer am meisten Kosten senken. Für Super E10 liegt diese immer bei 65,4 Cent. Am wenigsten würde es bringen, die CO₂-Bepreisung auszusetzen – hier könnten lediglich bis zu acht Cent gespart werden. Steuersenkungen hat die Bundesregierung bis jetzt noch nicht geplant. In anderen EU-Ländern wie Polen oder Kroatien wurden Steuern auf Kraftstoffe bereits gesenkt, das erklärt die niedrigeren Preise.
Umwelt- und Klimaschützer fordern zur Preissenkung vorübergehende Sofortmaßnahmen wie ein Tempolimit, zwei autofreie Sonntage im Monat oder die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.
Währenddessen macht die Aktivistin und Autorin Katja Diehl per Twitter auf einen anderen Punkt aufmerksam: „Es macht mich betroffen, wie sehr das Getöse um den #Spritpreis zeigt, wie egal uns die Preisentwicklung im ÖPNV und bei der Bahn ist.“
Auch in Augsburg wurden vor kurzem die Ticketpreise erhöht. Das stößt auf Kritik. Gerade mit den steigenden Spritpreisen sei der öffentliche Nahverkehr eigentlich als preiswerte und soziale Alternative geeignet, so das Argument.
Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.
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Bitte die Tankstellen in Deutschland angeben, bei denen der hier angegebene Preis von € 2.01 für Diesel und € 1,99 für E10 zu bezahlen ist! Heutiger stand (und auch in der gesamten vergangenen Woche): Diesel: € 2,35, E10: € 2.20
„Deutschland gehört zu den teuersten (Ländern) auf der Liste. Das liegt daran, dass ein Großteil des Erdöls importiert wird.“
Die USA sind zwar beim Erdöl (wie auch beim Gas) nicht importabhängig. Aber die Mineralölkonzerne in den USA werden wohl trotzdem bei ihrer Preiskalkulation auch für den heimischen Markt die Weltmarktpreise ansetzen, jedenfalls sind sie bislang nicht für besonderes Entgegenkommen gegenüber Verbrauchern bekannt.
Ich denke, ein bedeutender Grund (bedeutender als die deutsche Importabhängigkeit) für die hohen Preise: Die Mineralölkonzerne nutzen die bei uns Verbrauchern bestehende Unsicherheit aus, um über überhöhte Preise maximalen Gewinn zu erzielen.
Wie heute in der Zeitung zu lesen ist, bewirken die aktuellen Kraftstoffpreise, dass viele Menschen endlich einmal darüber nachdenken, auf unnötige Fahrten zu verzichten oder auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Da während Corona viele früheren ÖPNV-Nutzer zum Autofahren zurückgekehrt sind, ist das eine gute Nachricht, die zeigt, dass Benzin und Diesel bisher viel zu billig waren.
Dies zeigen übrigens auch Analysen, die die durchschnittlichen Kraftstoffkosten eines Haushalts ins Verhältnis zu den verfügbaren Nettoeinkommen setzen. Selbst bei den aktuell sehr hohen Preisen liegen wir damit derzeit nicht höher als vor 10 Jahren.
Die Preise sind nicht aktuell und für die BRD zu niedrig angegeben. Andere EU Länder, wie etwa Österreich, haben wesentlich niedrigere Preise als bei uns. Das zeigt, daß bei uns die Unternehmen noch gerne mehr verlangen. Es ist nicht alles dem Ukraine Krieg zuzuschreiben. Da wird auch einfach die Situation für mehr Gewinn ausgenutzt und am besten funktioniert das in der BRD.
Interessant ist, dass die Preise z.B. Frankreich in der "Vorkrisenzeit" ca. 20- 30 ct./ltr. teurer waren als in Deutschland. jezt aber ca. 10-20 ct./ltr billiger! Laut Wirtschaftsminister gibt es keinen Engpass bei Öl, die Lieferungen aus Russland sind sogar höher als vorher. Warum diese Steigerungen? Das die Politik da einschreitet ist nonsen, da man ja mit den hohen Preisen einen sehr hohen Steuerertrag "miterwirtschaftet"!
Wenn man in Augsburg wohnt und arbeitet, hat man überhaupt keine Berechtigung, über die hohen Spritpreise zu jammern, weil man dies getrost als Hobby bezeichnen darf. In Augsburg ist ein Auto schlichtweg nicht notwendig.
Diejenigen, die außerhalb wohnen und auf das Auto angewiesen sind, müssen auch damit klar kommen. Schließlich war die Entscheidung bewusst gewählt worden, um Wohnkosten zu sparen.
Wem das nicht gefällt, kann an der Situation etwas ändern.
Ich bin auf jeden Fall dagegen, die Autofahrer für ihr fehlendes Umweltbewusstsein noch zu belohnen.
Bevor Rückfragen kommen:
In meinem ganzen Leben habe ich noch nie ein Auto besessen und erledige grundsätzlich alles mit Bus und Bahn oder nehme in Ausnahmefällen ein Taxi. Und damit fahre ich recht gut. Und ja, ich besitze seit 1996 einen Führerschein. :-)
In diesem Sinne
Man zieht nicht nur aufs Land um Wohnkosten zu "sparen"! Viele Familien könne es sich ggrundwegs ar nicht leisten, eine Wohnung in passender Größe zu bezahlbaren Preisen in der Stadt zu bekommen! Nicht jeder "Landbewohner" hat ein eigenens Häuschen mit Garten. Wäre der OPNV so ausgebaut wie in der Stadt, würden auch viele auf dem Land dann umsteigen.