Traditionelles Kinderfest in Lindau: Programm und Geschichte
Einmal im Jahr findet in Lindau das traditionelle Kinderfest statt. An diesem Mittwoch ist es soweit und über 1800 Kinder feiern am Bodensee. Ein Fest mit einer langen Geschichte.
Nach zwei Jahren Corona-Pause findet das traditionelle Kinderfest in Lindau an diesem Mittwoch wieder statt. Mit dabei sind am Bodensee 1800 Kinder und fast 300 Betreuerinnen und Betreuer. Neben einem schulfreien Tag gibt es eine ganze Menge Programm.
Kinderfest in Lindau: Planung und Veranstaltungen
Um 6.00 Uhr morgens begann am Mittwoch der Tag für die Schülerinnen und Schüler, die in allen Stadtteilen Lindaus mit Böllerschüssen aus Salut-Kanonen und mit Musik aus Kapellen und von Fanfarenzügen geweckt wurden. Der klassische Ruf ist dabei "Lindau hoch!", der noch mehr Tradition hat als das Kinderfest selbst.
In der Früh zogen die Kinder mit Fahnen, die für die verschiedenen Stadtteile stehen, und Blumenschmuck zum Europaplatz. Aus allen Himmelsrichtungen kommen die Züge nach und nach an. Am Europaplatz vor der Insel Lindau treffen dann die Kinder, die Betreuerinnen und Betreuer und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zusammen. Zusammen zieht die Gruppe dann über die Brücke auf die Insel zum Alten Rathaus.
Gedichte und Events in den Stadtteilen zum traditionellen Kinderfest am Bodensee
Am Alten Rathaus tragen die Kinder aus alter Tradition das Kinderfestgedicht vor. Jedes Jahr ist eine andere Schule dran, beim Kinderfest 2022 haben die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Aeschach die Ehre. Am Nachmittag beginnen dann die Feierlichkeiten in den einzelnen Stadtteilen.
Es gibt insgesamt vier Festplätze, an denen Foodtrucks, Schaustellerbuden, Hüpfburgen und Fahrgeschäfte geboten sind. Für musikalische Untermalung ist auch gesorgt. Der "Round Table" Lindau verkauft 1000 Paar Weißwürste mit Brezen und spendet den Verkaufserlös.
Kinderfest in Lindau: Entstehung und Tradition
Das Kinderfest stellt eines der größten der Region dar. Rund um den Bodensee sind diese üblich, im Sommer finden viele verschiedene statt. Am vergangenen Wochenende feierten die Kinder in Weißensberg, Nonnenhorn und Weiler-Simmerberg. In Lindau blickt das Kinderfest auf eine lange Tradition zurück, die im Jahr 1655 ihren Anfang nahm. Damals wurde vom Rat der Stadt eine Schulpredigt gehalten, um Eltern zu ermuntern, ihre Kinder in die Schule zu schicken und ihnen außerdem das Schulsystem nahezubringen. Das Schüler- und Heimatfest wird seit Ende des Dreißigjährigen Krieges immer am Mittwoch gefeiert.
Bei den ersten Festen mit Süßgebäck in die Schule gelockt. Damals gab es die sogenannten "Butschellen" mit Rosinen. Eine Tradition, die sich bis heute gehalten hat. Die süßen Hefeteigbrötchen gibt es gleich zum Frühstück. Im Laufe des Festes bekommen die Kinder dann Jutebeutel voll Geschenke. In diesen befinden sich die Butschellen, Fruchtsäfte und Gutscheine für Fahrgeschäfte auf den Festplätzen.