Beim Einsturz einer Diskothek in Santo Domingo sind mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden bei dem Unglück in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, das sich in der Nacht von Montag auf Dienstag ereignete, verletzt. Die Zahl der Todesopfer nach dem Einsturz des Dachs einer beliebten Diskothek in der Dominikanischen Republik ist auf mindestens 98 gestiegen, so die Nachrichtenlage am Mittwochvormittag. Das teilte der Katastrophenschutz des karibischen Urlaubslandes laut örtlichen Medienberichten mit. Etwa 160 weitere Menschen wurden bei dem Unglück in dem Club Jet Set in der Hauptstadt Santo Domingo verletzt, wie es weiter hieß. Die Unglücksursache ist weiter unklar.
Mindestens 100 Tote nach Einsturz einer Diskothek in Santo Domingo
Am Unglücksort in der Innenstadt Santo Domingos, der Hauptstadt mit rund einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern, suchen Rettungskräfte weiter ohne Unterbrechung nach weiteren Überlebenden in den Trümmern der Diskothek. „Wir haben die große Hoffnung, noch Überlebende zu finden“, sagte der Leiter des Katastrophenschutzes, Juan Manuel Méndez. Allerdings seien seit Dienstagnachmittag nur noch Tote geborgen worden. In örtlichen Medien hieß es, zum Zeitpunkt der Katastrophe hätten sich etwa 300 Personen in dem Lokal aufgehalten. Die Gesundheitsbehörde rief die Bürgerinnen und Bürger auf, Blut zu spenden.
Der Präsident der Dominikanischen Republik, Luis Abinader, schrieb auf X: „Wir bedauern die Tragödie im Nachtclub Jet Set zutiefst.“ Man verfolge die Rettungsarbeiten von Minute zu Minute. „Alle Hilfsorganisationen leisten die notwendige Hilfe und arbeiten unermüdlich an den Rettungsbemühungen. Unsere Gebete sind bei den betroffenen Familien“, so Abinader.
Dominikanische Republik: Suche nach Verschütteten läuft auf Hochtouren
Vor Ort soll eine Stelle eingerichtet werden, die Familienangehörigen psychologische Unterstützung anbieten und über die laufende Suche nach Vermissten informieren soll. Bei der Suche nach weiteren Verschütteten sollen dem Krisenreaktionszentrums COE zufolge akustische und thermische Signale in den Trümmern verfolgt werden. Über 300 Einsatzkräfte suchen nach den Verschütteten, Wärmebildkameras kommen bei der Suche zum Einsatz. Zudem konnten einige Verschüttete anfangs offenbar Familienmitglieder über ihre Mobiltelefone erreichen. Der dominikanische Sänger Rubby Pérez, der in der Nacht in der Diskothek live aufgetreten war, sei lebend gerettet worden und in ein Krankenhaus gebracht worden, schreibt Diario Libre. Die Behörden bestätigten dies zunächst nicht.
Unter den Toten des Unglücks ist der frühere Baseball-Star Octavio Dotel (51), wie der dominikanische Ligaverband mitteilte. Dotel lief in seiner Karriere als Pitcher (Werfer) für verschiedene Teams in der nordamerikanischen Profiliga Major League Baseball (MLB) auf. „Es gibt nicht genug Worte, um den Schmerz über dieses Ereignis auszudrücken. Was geschehen ist, war für uns alle verheerend“, sagte der Besitzer der Diskothek, Antonio Espaillat, in einer Videobotschaft, die sich auch an die Angehörigen der Opfer richtete. „Wir sind bei euch und teilen euren Schmerz.“
Die Gouverneurin der Provinz Montecristi, Nelsy Cruz, kam bei dem Unglück ebenfalls ums Leben. Sie habe sich mit Liebe und Entschlossenheit für ihre Mitbürger eingesetzt, schrieb ihr Bruder, der Baseball-Profi Nelson Cruz, in einer Traueranzeige auf Instagram.
Santo Domingo: Dach der Disco um 0.44 Uhr eingestürzt
Wie Dominican Today berichtet, habe sich der Teileinsturz des Daches um 0.44 Uhr (Ortszeit) ereignet. Augenzeugen berichteten laut der englischsprachigen Newsseite von Szenen der Angst und Verzweiflung, während Retterinnen und Retter in den Trümmern nach Hilfeschreien lauschten. Laut der Nachrichtenagentur dpa soll Präsident Abinader nach der Katastrophe am Unglücksort eingetroffen sein. Er habe Menschen umarmt, die nach Freunden und Familienangehörigen suchten, wobei einigen die Tränen über das Gesicht liefen. Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus. (mit dpa)
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