Der Naturschutzbund (NABU) hat Menschen in ganz Deutschland erneut dazu aufgerufen, Weißstörche zu melden. Die Tiere bleiben immer häufiger in den Wintermonaten in Deutschland, anstatt nach Afrika zu ziehen, wie der NABU mitteilte. Mithilfe der Mitmach-Aktion soll nun herausgefunden werden, woran das liegt - und an welchen Orten innerhalb Deutschlands die Störche ihre Winter verbringen.
Weißstörche bleiben zunehmend im Winter
Normalerweise ziehen die Zugvögel demnach in den kalten Monaten in den Süden und verbringen den Winter südlich der Sahara. Immer öfter könne man sie allerdings auch bei Kälte und Schnee in Deutschland beobachten - die Störche sparen sich den anstrengenden Zug, wie es heißt. Bei einer Mitmach-Aktion im letzten Jahr seien in den Wintermonaten mehrere hundert Weißstörche gezählt worden.
Dieses Jahr haben laut Nabu etwa 13.500 Storchenpaare in Deutschland gebrütet. Der Bestand der sogenannten «Westzieher» (Zugvögel, die gen Südwesten fliegen), sei dabei so stark angewachsen, dass sich die Tiere in die östlichen Bundesländer ausgebreitet haben. Das Zugverhalten der Vögel, die in Richtung Südosten fliegen, habe sich unterdessen nicht verändert. Aktuell soll es den Experten zufolge in Hessen und Baden-Württemberg die meisten Störche geben.
Klimawandel beeinflusst Zugverhalten
Nach Informationen des Nabu verzichten die «Westzieher» aus unterschiedlichen Gründen auf den Flug nach Afrika. Der Klimawandel spiele aber eine wichtige Rolle, denn wegen der Erwärmung finden die Störche auch im Winter bei uns ausreichend Nahrung. Zuvor hatten die Tiere laut Nabu die kalten Monate vor allem wegen der Nahrungsknappheit außerhalb Europas verbracht. Bleiben sie in Deutschland, seien sie früher in den Brutgebieten und können dort die besten Orte für Nester besetzen. «Das sind also keine zugfaulen, sondern zugschlaue Störche», sagt Bernd Petri von der Nabu-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz laut der Mitteilung.
Von November bis Januar soll die Bevölkerung nach den «Winterstörchen» Ausschau halten. Mit ihrer Hilfe könne man die Tiere besser kennenlernen - und schützen, heißt es.
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