Gerade im fürchterlich bequemen Bett darüber nachgedacht, wie kommod sich heute die Alltäglichkeiten bewältigen lassen. Allein dank der Technik: Smartphone, Mähroboter, Tempomat, alles digital. Ob man Thermomix und Co. deshalb unter der Kategorie Kochen abspeichern kann, nun gut, alte Streitfrage. Aber wenn so auch mal das verwöhnte Bürschle den Fuß in die Küche setzt, Abwasch macht ja die smarte Spülmaschine – schon was gewonnen!
Den Aufstieg auf den Mount Everest als kommod zu bezeichnen – na ja, die einen sagen so, die anderen so. Zu Messners Zeiten war es das garantiert nicht. Im Jahr 2025, da jeden Tag eine gefühlte Kleinstadt im Gänsemarsch auf den höchsten Berg der Welt trottet, droht zumindest keine Vereinsamung. Schon eher die nächste Steigerungsform eines asiatischen Oktoberfests. Und oben wartet DJ Ötzi. Weil der moderne Everestler seinen portablen Outdoor-Laden – Leiter, Zelt, Seile, Sauerstoffflaschen – lieber in fremde Hände gibt, werden für solche Volkswanderungen jede Menge Träger aus dem Volk der Sherpa rekrutiert.
Die Drohnen bringen das Material vom Basislager ins Camp 1 auf über 6000 Meter Höhe
Bislang jedenfalls. Denn neuerdings setzen die Veranstalter vor Ort auch Drohnen ein. Die bringen die Fracht ratzfatz vom Basislager ins Camp 1 auf über 6000 Meter Höhe und dann den Müll mit runter. Was schön ist, aber auch nicht. Manche befürchten jetzt noch mehr Everestler, weil eben alles kommoder, und mehr Everestler bedeuten halt auch mehr Müll.
Warum dann nicht gleich mit der 747 auf den Gipfel? Everest International Airport, Wochenende im Spa, Kochkurs, WLAN, DAZN – alles da. Oder Weiterreise mit Musks SpaceX-Raketen. Die Betten sollen aber nicht sehr bequem sein.

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