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Nach Schiffskollision keine Verschmutzung sichtbar – Frachter und Tanker stabil

Großbritannien

Nach Schiffskollision keine Verschmutzung sichtbar – Frachter und Tanker stabil

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    Vor der Küste Großbritanniens hat sich am Montag ein Schiffsunglück ereignet.
    Vor der Küste Großbritanniens hat sich am Montag ein Schiffsunglück ereignet. Foto: Jonas Walzberg, dpa (Symbolbild)

    Die Umweltschäden nach der Schiffskollision vor der englischen Nordseeküste dürften nach ersten Erkenntnissen begrenzt sein. Bei drei Überwachungsflügen seien keine Hinweise auf Verschmutzungen auf der Wasseroberfläche entdeckt worden, die mit den verunglückten Schiffen in Verbindung gebracht werden könnten, teilte die britische Küstenwache mit. Auch ein Regierungsvertreter sagte, die Umweltbelastung sei glücklicherweise gering.

    59-Jähriger „Solong“-Kapitän in Untersuchungshaft

    Derweil läuft die Suche nach der Ursache für die Kollision, die zwei riesige, teils ausgebrannte Schiffswracks in der Nordsee zur Folge hatte. Die Polizei nahm am Dienstagabend einen 59-Jährigen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung fest. Die deutsche Reederei Ernst Russ bestätigte der BBC, dass es sich um den Kapitän des Containerschiffs „Solong“ handele. Ein Polizeisprecher sagte demzufolge, gegen den Mann werde wegen grober Nachlässigkeit im Zusammenhang mit der Kollision ermittelt. Seine Untersuchungshaft war zuletzt um weitere 36 Stunden verlängert worden, teilte die Polizei mit. Der Mann, der russischer Staatsbürger ist, soll weiterhin von den Ermittlern befragt werden.

    Das Unglück hatte sich am Montagfrüh nahe der Mündung des Flusses Humber ereignet. Das Containerschiff „Solong“ soll dabei den Tanker „Stena Immaculate“ gerammt haben. Beide Schiffe waren daraufhin in Brand geraten. Ein Besatzungsmitglied der „Solong“ wurde zunächst vermisst und kam nach Einschätzung der britischen Behörden ums Leben.

    Schiffsunglück vor englischer Küste: „Beide Schiffe sind derzeit stabil“

    „Es wurden bereits umfangreiche Maßnahmen durchgeführt, und wir arbeiten eng mit unseren Partnern zusammen, um zu verstehen, was passiert ist, und um allen Betroffenen Unterstützung zu bieten“, sagte der leitende Ermittlungsbeamte, Craig Nicholson, der Mitteilung zufolge.

    Bei der Kollision der Schiffe trat dem Unternehmen Crowley zufolge Flugzeugtreibstoff aus. Laut Küstenwache gab es auf dem Frachter auch drei Tage nach der Kollision noch kleinere Brände, der Tanker sei wohl gelöscht. Die „Solong“ sei inzwischen an eine sichere Position geschleppt worden. Zwischenzeitlich war befürchtet worden, der Frachter könne untergehen oder auf Grund laufen und Schiffsdiesel ins Meer gelangen. „Beide Schiffe sind derzeit stabil“, teilte die Küstenwache mit. Es seien Bergungsmannschaften an Bord gewesen, um den Schaden zu begutachten. Im Fall, dass der Frachter nahe Land untergehen oder auf Grund laufen würde, war befürchtet worden, dass Diesel im Tank des Schiffs die Küste verpesten könnte.

    Schiffsunglück in der Nordsee: Tanker hat Treibstoff für US-Militär geladen

    Der Unfall ereignete sich am Montag gegen 10:48 Uhr (MEZ) etwa zehn Meilen vor der Küste der Grafschaft Yorkshire im Nordosten Englands. Britischen Medien zufolge lag die „Stena Immaculate“ zum Zeitpunkt des Unfalls vor Anker, als sie von der „Solong“ gerammt wurde. Letzteres Schiff fährt den Angaben zufolge unter portugiesischer Flagge und befand sich auf dem Weg zum Containerhafen der niederländischen Stadt Rotterdam. Laut BBC hatte der Tanker 35 Millionen Liter Treibstoff für das US-Militär geladen. Mindestens einer von 16 Tanks wurde bei dem Aufprall beschädigt.

    Unmittelbar nach der Kollision wurden umfangreiche Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Zahlreiche Rettungsboote sowie ein Hubschrauber der Küstenwache aus Humberside waren im Einsatz. Laut britischen Medien wurden 32 Verletzte nach Grimsby gebracht. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Schiffe in Flammen stehen und riesige Rauchschwaden über die Nordsee ziehen.

    Umweltkatastrophe nach Schiffskollision vor Großbritannien?

    Ein Sprecher von Premierminister Keir Starmer sagte unmittelbar nach dem Unfall, es handele sich um eine „äußerst besorgniserregende Situation“. Die Küstenwache überwachte das Geschehen genau und koordinierte die Brandbekämpfung sowie Maßnahmen zur Eindämmung potenzieller Umweltverschmutzungen, erläuterte The Times. Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer „verheerenden“ Lage. (mit dpa)

    Schwarzer Rauch, der nach einer Kollision zwischen einem Öltanker und einem Frachtschiff vor der Küste von East Yorkshire in die Luft steigt. Der Tanker war nach einer Kollision in Brand geraten.
    Schwarzer Rauch, der nach einer Kollision zwischen einem Öltanker und einem Frachtschiff vor der Küste von East Yorkshire in die Luft steigt. Der Tanker war nach einer Kollision in Brand geraten. Foto: Bartek Smialek, PA Media/dpa
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