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Naturnaher Mischwald: Stadtwald Wiesbaden zum «Waldgebiet des Jahres» gekürt

Naturnaher Mischwald

Stadtwald Wiesbaden zum «Waldgebiet des Jahres» gekürt

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    Blick in den Wald auf dem Neroberg.
    Blick in den Wald auf dem Neroberg. Foto: Helmut Fricke/dpa

    Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat den Stadtwald Wiesbaden zum «Waldgebiet des Jahres 2025» ernannt. Die Stadt Wiesbaden habe sich schon sehr früh für eine naturnahe Waldentwicklung entschieden, begründete der Verband die Auswahl. «Die Forstleute der Stadt managen sehr gekonnt die sehr vielen und hohen Ansprüche, die an ihren stadtnahen Wald gestellt werden», sagte der BDF-Bundesvorsitzende Dirk Schäfer.

    Unter anderem nutze die Wiesbadener Bevölkerung den Wald intensiv für Sport, Freizeit und Erholung. Zudem versorge er die rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit Trinkwasser, das aus vier über hundertjährigen Stollen unter dem Wald gewonnen werde. Dabei handle es sich um fast ein Drittel des Trinkwassers für Wiesbaden. Auch als Naturraum werde der Stadtwald vorbildlich behandelt. «Vorkommen von seltenem Besenmoos, der Wildkatze, dem Hirschkäfer oder der Äskulapnatter sprechen für sich», sagte Schäfer.

    Mischwald mit fünfzig vorkommenden Baumarten

    Der Wiesbadener Stadtwald bestehe aus mehr als 80 Prozent Buchen und Eichen. Überall im Wald entstünden jedoch auch kleine Gruppen von klimatoleranten Baumarten wie Elsbeere, Wildkirsche oder Esskastanie. Nach den Dürre- und Käferschäden der vergangenen Jahre sei die Entwicklung hin zu einem Mischwald mit 50 vorkommenden Baumarten beeindruckend, sagte Sigrun Bell, Co-Landesvorsitzende des BDF Hessen.

    Für Wiesbadens Umweltdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) ist die Auszeichnung eine schöne Anerkennung für die über Jahrzehnte geleistete Arbeit unserer Forstfachleute. «Unsere Strategie, den Stadtwald möglichst naturnah zu bewirtschaften und ihn mit klimatoleranten Arten zu durchmischen, hat ihn vergleichsweise gut durch die Herausforderungen der Klimakrise kommen lassen», sagte sie.

    Mountainbiker, Müll und Waschbär bereiten Probleme

    Doch es gibt auch Probleme: Wegen der intensiven Freizeitnutzung seien besonders Müll in der Landschaft sowie Mountainbiker ein Thema. Eine Herausforderung sei zudem die Ausbreitung des Waschbärs.

    Mit rund 4.300 Hektar Wald zählt die Stadt Wiesbaden zu den großen kommunalen Waldbesitzern in Deutschland. Der Stadtwald erstreckt sich halbkreisförmig um den nördlichen Rand des Stadtgebiets. Auch einen eigenen Bestattungswald auf 25 Hektar gibt es.

    Das «Waldgebiet des Jahres» wird seit 2012 ausgerufen. Die ausgezeichneten Waldgebiete der vergangenen Jahre waren der Augsburger Stadtwald (2024), der Choriner Wald in Brandenburg (2023) und die Erdmannwälder in Niedersachsen (2022).

    Der Wiesbadener Stadtwald besteht aus mehr als 80 Prozent Buchen und Eichen.
    Der Wiesbadener Stadtwald besteht aus mehr als 80 Prozent Buchen und Eichen. Foto: Helmut Fricke/dpa
    Das «Waldgebiet des Jahres» wird seit 2012 ausgerufen.
    Das «Waldgebiet des Jahres» wird seit 2012 ausgerufen. Foto: Helmut Fricke/dpa
    Auch geklettert werden kann im Wiesbadener Stadtwald.
    Auch geklettert werden kann im Wiesbadener Stadtwald. Foto: Helmut Fricke/dpa
    Mit rund 4.300 Hektar Wald zählt die Stadt Wiesbaden zu den großen kommunalen Waldbesitzern in Deutschland.
    Mit rund 4.300 Hektar Wald zählt die Stadt Wiesbaden zu den großen kommunalen Waldbesitzern in Deutschland. Foto: Helmut Fricke/dpa
    Sport, Freizeit und Erholung: Der Wald wird intensiv genutzt.
    Sport, Freizeit und Erholung: Der Wald wird intensiv genutzt. Foto: Helmut Fricke/dpa
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