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Neues Rauchverbot in Frankreich: Weniger Zigarettenstummel für saubere Strände

Rauchen

Kampfansage an die Kippe: In Frankreich gilt ein neues Rauchverbot

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    Nicht nur in Frankreich stellen weggeworfene Zigarettenstummel eine der Haupt-Verschmutzungsursachen für Strände dar.
    Nicht nur in Frankreich stellen weggeworfene Zigarettenstummel eine der Haupt-Verschmutzungsursachen für Strände dar. Foto: Clara Margais, dpa

    Beim Ausruhen auf dem warmen Sand an den Meeresufern an der Côte d’Azur, der Normandie oder der Bretagne lassen sich häufig Menschen beobachten, die mit gesenktem Kopf den Strand absuchen. Einige sind Schatzsucher. Bei anderen handelt es sich um Freiwillige von Vereinen wie der „Surfrider Foundation“. Und die haben einen Wunsch: Endlich weniger Zigarettenstummel finden.

    Der Meeresschutzorganisation zufolge machen Zigarettenstummel 40 Prozent der Abfälle an Stränden in Frankreich aus – im Jahr 2022 haben „Surfrider“-Mitglieder exakt 2.409.580 der Zigarettenreste aufgesammelt. Laut dem französischen Umweltministerium werden mehr als 23 Milliarden Zigarettenstummel achtlos auf den Boden geworfen, Jahr für Jahr. Sowohl in Frankreich als auch weltweit sind sie eine der Haupt-Verschmutzungsursachen für Strände.

    Frankreichs Regierung will eine „tabakfreie Generation“

    Dies könnte sich bald zumindest etwas ändern: Am 1. Juli tritt in Frankreich ein neues Gesetz gegen Tabakkonsum an öffentlichen Orten in Kraft. Im Rahmen des Regierungsplans für eine „tabakfreie Generation“ wird es das Rauchen unter anderem in Stadtparks, vor Schulen und an Stränden verbieten – Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche befinden. Wer sich nicht an das Verbot hält, riskiert eine Geldbuße in Höhe von 135 Euro. Ausgenommen sind E-Zigaretten. Das Gesundheitsministerium sieht in dem Gesetz einen wichtigen Fortschritt für die öffentliche Gesundheit, um den Griff zur Zigarette zu „entnormalisieren“ und „ihre Attraktivität zu mindern“.

    Umweltschutzorganisationen begrüßen die Regelung: „Das wird riesige Auswirkungen auf die Sauberkeit unserer Strände und Ozeane haben“, sagt Chris Dorsett, Vizepräsident für Meeresschutz der Nichtregierungsorganisation „Ocean Conservancy“. „Neben gefährlichen Mikroplastikfasern sickern aus Zigarettenstummeln auch Chemikalien in die Umwelt, die empfindliche Meeresökosysteme schädigen“, erklärt er.

    Experten zufolge braucht ein Zigarettenstummel zwölf Jahre, um völlig zu verschwinden

    Experten zufolge braucht ein Zigarettenstummel zwölf Jahre, um völlig zu verschwinden, kann jedoch bis zu 4000 schädliche chemische Substanzen freisetzen – und ein einziges Exemplar kann 500 Liter Wasser kontaminieren. Wenn er sich im Meer zersetzt und Partikel davon von Fischen verschluckt werden, können diese schließlich in die Körper von Menschen gelangen.

    Bei ihrem neuen Gesetz wird es die französische Regierung nicht belassen. Passend zu ihrem Plan für eine „tabakfreie Generation“ soll bereits im Jahr 2026 der Preis für eine Zigarettenpackung erneut erhöht werden – auf 13 Euro.

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