Die Pandemie gerät immer weiter in Vergessenheit, doch Corona ist nicht verschwunden. Aktuell sorgen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) vor allem neue Varianten wie XEC und MC.13.2 für viele Neuinfektionen. Eine Corona-Impfung sei daher nach wie vor sinnvoll, rät die Ständige Impfkommission (Stiko). Aktuell gilt die Corona-Impfempfehlung bei bislang unvollständiger Basisimmunität. Impfauffrischungen empfiehlt die Stiko besonders gefährdeten Personengruppen.
Doch nicht nur Corona-Infektionen sorgen derzeit für viele Krankheitsfälle. Atemwegserkrankungen treten derzeit ungewöhnlich stark auf. Das RKI berichtete in der 6. Kalenderwoche 2025 von 9400 Atemwegserkrankungen je 100.000 Einwohner. Das sei ein, auch für die Jahreszeit, hoher Wert. Und die fünfte Jahreszeit steht mit dem Karneval vor der Tür. Ein Szenario, das für eine Impfempfehlung eines Experten sorgt.
Empfehlung für Grippe-Impfung vor Karneval
Die Grippewelle, die Anfang 2025 durch Deutschland fegt, sei so heftig, wie seit „mehr als fünf Jahren nicht mehr“, sagte Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), der Rheinischen Post. Er empfiehlt vor den Karnevalstagen eine Impfung gegen Grippe, da „der Höhepunkt der fünften Jahreszeit“ noch vor uns liege und dieser „die Infektionszahlen bestimmt noch einmal nach oben treiben“ werde.
Der Zeitpunkt für eine Grippe-Impfung ist laut Preis derzeit ideal, da der Rosenmontag (3. März 2025) noch etwa zwei Wochen entfernt ist. Wer sich noch in dieser Woche impfen lasse, könne bis zum Höhepunkt des rheinischen Karnevals mit einem optimalen Impfschutz rechnen.
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Abda-Präsident empfiehlt Grippe-Impfung für Kinder
Besonders wichtig empfindet Preis derzeit eine Grippe-Impfung für Kinder. „In diesem Jahr sind Schulkinder besonders stark durch Influenzainfektionen betroffen“, sagte er der Rheinischen Post und kritisierte in diesem Zuge die Stiko: „Das hätte vermieden werden können, wenn die Ständige Impfkommission auch für Kinder standardmäßig eine Grippeschutzimpfung empfehlen würde. In vielen anderen Ländern ist die Grippeschutzimpfung für Kinder schon seit Jahren üblich.“
Durch eine derartige Impfempfehlung erhofft sich der Abda-Präsident einen Herdenschutz für die Bevölkerung und einen Schutz für Kinder vor schweren Verläufen. Aktuell empfiehlt die Stiko die Impfung gegen Grippe Personen ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren, Bewohnerinnen und Bewohnern vom Pflege- und Altenheimen und Menschen, die ein erhöhtes berufliches Risiko mitbringen.
Die Grippe wird vor allem über Tröpfchen übertragen, die beim Niesen oder Husten entstehen. Wer sich mit der Grippe angesteckt hat, erkrankt laut RKI in den nächsten ein bis zwei Tagen. Typische Symptome der Atemwegserkrankung sind Kopfschmerzen, Fieberschübe, Muskelschmerzen und ein allgemeines Schwächegefühl. Das RKI nennt auch trockenen Reizhusten.
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