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Essen: Mann verletzt 31 Menschen bei Angriffen aus Hass auf Ex-Frau

Brandstiftung

Verdächtiger in Essen verletzte 31 Menschen wohl wegen Hass auf Ex-Frau

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    Die Polizei hat an einem Lebensmittelgeschäft einen Bereich abgesperrt. Der mutmaßliche Fahrer eines Lieferwagens wurde hier festgenommen. In Essen sind bei mehreren Feuern mehrere Menschen verletzt worden.
    Die Polizei hat an einem Lebensmittelgeschäft einen Bereich abgesperrt. Der mutmaßliche Fahrer eines Lieferwagens wurde hier festgenommen. In Essen sind bei mehreren Feuern mehrere Menschen verletzt worden. Foto: Markus Gayk, dpa

    Dramatische Szenen in Essen: Eine Frau kniet auf dem Dachsims eines brennenden Hauses und lässt ein Kind hinunter, zwei Männer - einer auf einer Leiter, einer auf einer Fensterbank - versuchen, es zu erreichen. Couragierte Anwohner hätten durch ihren Einsatz bei den Bränden am Samstagnachmittag unter Gefahr ihres eigenen Lebens geholfen, lobte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Dadurch verhinderten sie möglicherweise noch Schlimmeres - doch die Bilanz fällt auch so erschreckend aus: Nach Angaben der Feuerwehr wurden 31 Menschen durch das Einatmen von Brandrauch verletzt, darunter zwei Kleinkinder lebensgefährlich.

    Verantwortlich für die Brände ist nach Ermittlungen der Polizei ein Mann, der mit Brandbeschleuniger Feuer in den zwei Mehrfamilienhäusern im Essener Norden gelegt hatte. Gegen den 41-Jährigen wurde nach Polizei-Angaben Haftbefehl unter anderem wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes erlassen. Sein Motiv sei gewesen, dass seine Frau sich von ihm getrennt habe. Aus Frustration darüber habe er Personen töten wollen, die seine Frau unterstützten

    Tatverdächtiger in Essen legte Feuer wohl aus Hass auf Ex-Frau

    Der Essener mit syrischer Staatsbürgerschaft sei zuvor schon wegen Bedrohung und Sachbeschädigung in Erscheinung getreten. WDR-Informationen zufolge liegt die Trennung von der Frau bereits drei Jahre zurück. Die Frau sei danach mit den drei Kindern zunächst in ein Frauenhaus geflüchtet. Zur Tatzeit habe sie sich selbst gar nicht in einem der beiden Brandhäuser aufgehalten, ebenso wenig die Kinder. 

    Die Brände in zwei Mehrfamilienhäusern waren am Samstagnachmittag in den Stadtteilen Altenessen und Stoppenberg ausgebrochen. Die Treppenhäuser waren schon kurz danach nicht mehr passierbar, sodass die Bewohner eingeschlossen waren. Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr stellten Nachbarn Leiter an die Wände und kletterten selbst hoch. 

    Feuerwehr konnte Anwohner vor Bränden in Essen in Sicherheit bringen

    „Es war so, dass die Feuerwehr noch nicht vor Ort war, aber das erste Kind schon gerettet war von den Anwohnern“, schilderte Nachbarin Petra Stolarski im WDR Fernsehen. Das seien „alles Immigranten“ gewesen, „die wirklich da selbstlos raufgegangen sind. Selbst als die Feuerwehr kam, bis die Leiter und der Korb ausgefahren war, haben die weitergemacht.“ Einer der freiwilligen Helfer, Schehmus Mamadu, sagte im WDR: „Es kann ja nicht sein - alle Leute sind am Gucken und keiner macht was.“ Deshalb hätten einige „Kollegen“ und er gehandelt. Die Feuerwehr konnte schließlich alle Bewohner in Sicherheit bringen. In der Spitze waren rund 160 Einsatzkräfte beteiligt. 

    Nachdem der 41-Jährige mutmaßlich die Brände gelegt hatte, fuhr er nach Polizei-Angaben weiter und rammte mit einem weißen Lieferwagen mehrfach zwei Lebensmittelgeschäfte im Stadtteil Katernberg. Videobilder zeigen mutmaßlich den Täter, wie er mit einer Machete und einem Messer - die Polizei spricht von Stichwaffen - in eines der Geschäfte stürmt. Verletzt wurde dort niemand.

    Zivilcourage: Männer halten mutmaßlichen Brandstifter auf

    Kurz darauf wurde der Täter in der unmittelbaren Umgebung von mehreren Männern in einem Hinterhof in Schach gehalten, bis die Polizei eintraf. Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) teilte dazu später mit: „Allen, die besonnen dabei unterstützt haben, den mutmaßlichen Täter zu stellen, danke ich für die Zivilcourage.“ Innenminster Reul warnte allerdings auch, man solle sich selbst nicht in Gefahr bringen: „Wenn irgendwelche Leute mit Macheten rumlaufen, dann muss man sich nicht einmischen.“

    Laut Reul waren die Taten nach aktuellem Erkenntnisstand „das Werk eines Mannes, welcher möglicherweise die Trennung seiner Ex-Frau nicht verkraftet“ habe. Der Anwalt des Verdächtigen, Volker Schröder, äußerte sich ähnlich. Wahrscheinlich komme noch eine psychische Störung dazu, sagte er. (dpa) 

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    1 Kommentar
    Gerhard Sylvester

    Vor längerer Zeit habe ich geschrieben: Das ist erst der Anfang. Ich denke, dass ich damit Recht gehabt habe, und Essen ist noch sehr lange nicht das Ende.

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