Was ist der göttlichste Sport auf Erden? Die Nordkurve auf Schalke stimmt siegessicher einen Hymnus an, Diego Maradona reckt im Himmel schon den Zeigefinger der rechten Hand Gottes zur Wortmeldung, aber nein, es ist ... der Baseball! Ja, denn dieser Sport gestattet keine profanen Bolzplatz-Erklärungen für Wunder auf dem Platz (Zitat Horst Hrubesch: „Manni Banenflanke, ich Kopf – Tor!“). Nein, in diesem Sport gilt ein bibeldickes Regelwerk von Innings, Bases, Home Runs und Strike Outs, das – ähnlich Altaramäisch – nur noch der liebe Gott so ganz versteht. Und sein Stellvertreter auf Erden, offenbar. Der trug jetzt Baseball-Kappe. Bei einer Generalaudienz.
Leo XIV. bekennt sich zu seinem Team, den White Sox
Leo XIV. winkte seiner Fangemeinde auf dem Petersplatz, fast ganz in Weiß stand er da und trug obenauf: eine schwarze Schirmmütze, mit dem Logo der White Sox. Die hatte ihm das frisch vermählte Hochzeitspaar geschenkt, das er zur Audienz begrüßte. Klares Bekenntnis: Leo ist Anhänger der White Sox, es ist das Baseball-Team seiner Wahl, aus seiner Heimatstadt Chicago. Als der Amerikaner noch nicht Papst war, hat er oft im Stadion mitgefiebert.
Doch regelmäßig fallen Päpste durch ihre Hutmoden (Kirchenoberhauptshauptbedeckung) auf: Sie tragen denn Pileolus als weiße Alltagshaube. Sie setzen die goldene Mitra zum Feiertag auf. Papst Benedikt genoss auch einmal den meterbreiten Kraterschatten eines Riesen-Sombreros, er trug ihn auf Dienstreise in Mexico. Bei der Heimatvisite in Oberbayern spazierte er wiederum im Fedora-Herrenhut durch die Gassen, als wär Altötting ein Vorort von Havanna. Und dann stülpte er sich einen Feuerwehrhelm über, den ihm die vatikanischen Löschtruppen schenkten. Damit beim nächsten brennenden Dornbusch vielleicht wieder Gott Vater hilft?
Fest steht: Den Hut hat im Vatikan immer noch der Papst auf. Denn wär es anders: Gott behüte!
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