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Pferderennen Ascot 2025: Impressionen aus Mode und Sport

Großbritannien

Behütet, bekrönt und beritten: So startete das schillernde Pferderennen von Ascot

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    Überlagert den Blick auf die Rennbahn: eine Besucherin mit überdimensionalem Hut.
    Überlagert den Blick auf die Rennbahn: eine Besucherin mit überdimensionalem Hut. Foto: David Davies, PA Wire/dpa

    Das Pferderennen von Ascot ist am bekanntesten für das, was sich abseits der Rennbahn abspielt: ein inoffizieller Wettstreit um die spektakulärste Kopfbedeckung. Bei strahlendem Sonnenschein strömten am Dienstag die ersten Gäste auf das Gelände.

    Ob mit einer überdimensionierten Erdbeere verziert, kunstvoll aus Tüll aufgetürmt – die Hüte bei Ascot, nur wenige Kilometer von Schloss Windsor entfernt, sind oft kleine Bühnenstücke, extravagant und kunstvoll. Zwei Freundinnen erschienen mit jeweils einer Hälfte eines Herz-Hutes und machten so ihre Unzertrennlichkeit sichtbar. Ein anderes, federleichtes Stück in Blau erinnerte mit seinem verspielten Schwung an den Karneval in Rio.

    Das legendäre Pferderennen von Ascot dauert noch bis Samstag

    Die legendäre englische Rennwoche, die noch bis Samstag dauert, ist einer der wichtigsten Termine im britischen Gesellschaftskalender. Seit mehr als 300 Jahren vereint das Galopprennen Sport, Stil und Staatsritual. „Die Rennwoche ist fest in der Populärkultur verankert“, sagt Pauline Maclaran von der Royal Holloway University of London unserer Redaktion.

    Dabei ist Ascot auch exklusiv – allen voran in der Royal Enclosure, dem abgeschirmtesten Bereich der Rennbahn. Zutritt erhält nur, wer Mitglied ist oder persönlich eingeladen wurde. Der Dresscode ist dort streng geregelt. Morning Dress, ein Frack für den Tag, mit Zylinder für Herren und knielange Kleider mit Hut für Damen sind Pflicht. Vor Ort achtete auch am Dienstag eigens dafür eingesetztes Personal darauf, dass die Regeln eingehalten werden. Etwas lockerer und legerer geht es in der Windsor Enclosure zu. Hier kosten die günstigsten Tickets rund 40 Euro.

    Besucherinnen mit verzierten Hüten am ersten Tag des Pferderennens Royal Ascot.
    Besucherinnen mit verzierten Hüten am ersten Tag des Pferderennens Royal Ascot. Foto: Andrew Matthews, PA Wire/dpa

    Für den nötigen Glamour bei der Rennwoche sorgt auch die königliche Familie selbst. Am frühen Nachmittag eröffnet die Royal Procession, also der Einzug der Royals, offiziell den Renntag. Seit König George IV. im Jahr 1825 - vor genau 200 Jahren - die Inszenierung ins Leben rief, hat sich der Ablauf nur wenig verändert. Vier offene Kutschen fahren mehrere hundert Meter zur Royal Box, wo die königliche Familie Platz nimmt. „Für die Royals ist es wichtig, dort gesehen zu werden. Es unterstreicht die heitere, traditionsreiche Seite der Monarchie und trägt dazu bei, dass sie der Öffentlichkeit sympathisch bleibt“, sagt Maclaran. 

    Royal Ascot: Den Sport nicht vergessen!

    Auch sportlich ist Ascot ein Ereignis der Superlative. An fünf Tagen werden 35 Rennen ausgetragen. Mit Preisgeldern im Umfang von Hunderttausenden Pfund zieht das Ereignis die besten Pferde, Jockeys und Trainer der Welt an. 

    Skeptiker hatten nach dem Tod von Queen Elizabeth II. ein Ende der königlichen Nähe zum Rennsport befürchtet. Doch auch 2025 gehen wieder Pferde aus dem Rennstall der Royals an den Start – darunter Reaching High, trainiert von Trainer Willie Mullins. Das Pferd stammt aus irischer Zucht und wurde von Königin Elizabeth II. selbst gezogen. 

    König Charles III. und Königin Camilla eröffnen traditionell das Pferderennen.
    König Charles III. und Königin Camilla eröffnen traditionell das Pferderennen. Foto: Alberto Pezzali, AP

    Für die verstorbene Queen war Ascot eine Herzensangelegenheit. Als ihre selbst gezüchtete Stute Estimate im Jahr 2013 den Gold Cup gewann, reagierte sie sichtlich bewegt. Sie lachte und klatschte begeistert, ein seltenes Bild der sonst kontrollierten Monarchin. Charles III. gilt als interessiert, aber nicht so leidenschaftlich vertieft wie seine Mutter.

    Historisch betrachtet überrascht dies nicht, wie Rennbetriebs-Direktor Nick Smith betont: „Das Interesse der Monarchen war nie durchgehend konstant.” So sei etwa bekannt, dass Königin Victoria in der späteren Phase ihres Lebens kaum noch kam. Royal Ascot bestand dennoch fort.

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