An Weihnachten feiert Deutschland mit zwei Feiertagen die Geburt Jesu Christi, am Karfreitag erinnern Christen an sein Leiden und Sterben am Kreuz – und am Ostermontag wird mit einem arbeitsfreien Tag seiner Auferstehung gedacht. Und an Pfingsten? Bei der Frage nach einem der höchsten christlichen Feste muss so manch eine und einer passen. Dass viele Menschen nicht genau wissen, was an Pfingsten gefeiert wird, hängt sicherlich damit zusammen, dass es das Fest des „Heiligen Geistes“ ist – und damit recht abstrakt.
Das Wort Pfingsten bedeutet so viel wie der fünfzigste Tag
Dem christlichen Glauben zufolge erfüllt und verbindet der Heilige Geist alle Gläubigen. Wie er einst Jesu Jünger erfüllte und sie ermutigte und stärkte, die Frohe Botschaft weiterzutragen. Weshalb Pfingsten auch als „Geburtstag“ der Kirche gilt. Die Bibel erzählt vom Geist Gottes auf unterschiedliche Weise: als Wind, als Feuer, als Atem, als Stimme. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Christian Kopp, erklärt: „Der Heilige Geist ist die unsichtbare, aber spürbare Gegenwart Gottes mitten im Alltag. In der Bibel trägt er Namen wie Beistand, Tröster oder Kraft aus der Höhe.“
Das Wort „Pfingsten“, abgeleitet vom griechischen „pentekoste“, bedeutet so viel wie „der fünfzigste Tag“. Begangen wird der Pfingstsonntag am 50. Tag der Osterzeit – also 49 Tage nach dem Ostersonntag. In der Bibel heißt es, dass sich die Jünger Jesu an jenem Tag in Jerusalem trafen, um gemeinsam zu beten. In der Apostelgeschichte wird berichtet, dass sich plötzlich ein Brausen vom Himmel erhob und durch ihr Haus zog. Der Heilige Geist, der da vom Himmel herabkam, erfüllte sie und verlieh ihnen auch die Gabe, Sprachen zu sprechen, die sie zuvor nicht beherrschten – um allen von Gott und Jesus berichten zu können. Das sogenannte Pfingstwunder.

Die weiße Taube, die als Symbol des Heiligen Geistes gilt, kommt übrigens nicht in der Apostelgeschichte vor. Ihre Bedeutung in diesem Zusammenhang lässt sich auf das Neue Testament zurückführen: Die Evangelisten berichten, dass sich nach der Taufe Jesu im Jordan der Himmel öffnete und der Geist Gottes in Gestalt einer Taube herabkam. Und dieser Geist Gottes bleibe bedeutend, sagt der evangelische Landesbischof: „Wer sich vom Geist Gottes berühren lässt, wird klarer sehen, was wirklich zählt im Leben: Was tut mir gut? Wo braucht mich jemand? Was bringt Frieden?“
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