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Popcorn und Diabetes: Darf der Snack im Kino gegessen werden?

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Popcorn und Diabetes: Darf der Snack im Kino gegessen werden?

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    Popcorn gehört für die meisten Menschen beim Kinobesuch einfach dazu. Doch Diabetiker sollten bei dem süßen Snack genauer hinsehen.
    Popcorn gehört für die meisten Menschen beim Kinobesuch einfach dazu. Doch Diabetiker sollten bei dem süßen Snack genauer hinsehen. Foto: Drazen, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Ob der mit Spannung erwartete neueste Blockbuster oder ein regnerischer Abend – für einen entspannten Kinobesuch gibt es immer genügend gute Gründe. Für Diabetiker stellt sich vor dem Film allerdings häufig die Frage nach den Snacks, die während des Besuchs geknabbert werden können. Viele möchten dabei nicht auf das klassische Popcorn verzichten. Aber ist das eine gute Idee?

    Popcorn und Typ-2-Diabetes: Was Studien zeigen

    Popcorn ist insbesondere in den USA eines der wenigen Vollkornprodukte, die regelmäßig konsumiert werden – dennoch schnitt es in einer großangelegten Auswertung von drei US-Studien nicht gut ab. Dies berichtete das Deutsche Ärzteblatt bereits im Jahr 2020.

    Das Team um Qi Sun von der Harvard T.H. Chan School of Public Health stellte damals fest, dass der häufige Verzehr von Popcorn mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden war. Genauer gesagt: Wer mehr als eine halbe Portion Popcorn pro Tag zu sich nahm, hatte ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken – einen sogenannte „Hazard Ratio“ von 1,25. Daraus folgt: Selbst kleine Mengen waren unproblematisch oder sogar leicht schützend, zu viel jedoch schadet.

    Die Ursache dafür ist laut Sun vorwiegend die Art der Zubereitung: Popcorn wird in den USA fast ausschließlich in stark verarbeiteten Varianten konsumiert – mit viel Zucker, Transfetten oder künstlichen Aromen. Damit wird aus dem vermeintlich gesunden Snack schnell ein „ultraprocessed food“ – ein stark verarbeitetes Lebensmittel.

    Ist Popcorn für Menschen mit Diabetes also tabu?

    Die amerikanische Seite Medical News Today kommt zu einem differenzierteren Ergebnis: In seiner ursprünglichen Form – also luftgepoppt, ohne Butter oder Zucker – ist Popcorn tatsächlich ein Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index. Der GI liegt laut einem Fachbeitrag des Portals bei 55, was bedeutet, dass Popcorn selbst den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lässt.

    In kleinen Portionen kann es daher ein geeigneter Snack für Menschen mit Diabetes sein – insbesondere, weil es ballaststoffreich, fettarm und relativ kalorienarm ist. So enthält eine Tasse luftgepopptes Popcorn nur etwa 31 Kalorien, rund 6 Gramm Kohlenhydrate und 1 Gramm Ballaststoffe. Zucker? Fast keiner – weniger als 0,1 Gramm pro Portion. Der Snack kann also helfen, zwischen den Mahlzeiten satt zu bleiben, ohne die Blutzuckerwerte in die Höhe zu treiben – vorausgesetzt, man achtet auf Zubereitung und Portionsgröße.

    Auch wenn Popcorn grundsätzlich also ein geeigneter Snack für Menschen mit Diabetes sein kann, gilt dies leider meist nicht für das Popcorn aus dem Kino. Die dort erhältlichen Sorten sind in der Regel stark gezuckert, fettig und in riesigen Portionen erhältlich. Genau diese Kombination lässt den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe schnellen – und erhöht laut der vom Deutschen Ärzteblatt zitierten Studien langfristig sogar das Risiko für Typ-2-Diabetes.

    Wer Diabetes hat und seinen Blutzucker im Griff behalten möchte, sollte Kino-Popcorn eher meiden, wenn möglich, um eine ungesüßte Variante bitten, oder nur eine kleine Portion nehmen und diese sehr bewusst genießen.

    Popcorn für Diabetiker – So verursacht der Genuss keine Probleme

    Für den Filmabend auf der heimischen Couch rät das Gesundheitsportal der Universität Harvard, Harvard Health, übrigens dazu, Popcorn selbst zuzubereiten, ganz einfach in der Mikrowelle: Ein kleiner Löffel Popcorn in eine Papiertüte, zuklappen, zwei bis drei Minuten in die Mikrowelle, fertig. Statt Butter empfiehlt die Harvard-Diätberaterin Liz Moore ein feiner Sprühstoß Olivenöl, dazu Gewürze wie Chili oder ein wenig geriebener Parmesan. Auch im Topf lässt sich Popcorn ohne Probleme selbst zubereiten.

    Wer auf den süßen Geschmack nicht verzichten möchte, kann mit einer Prise Zimt oder Vanille experimentieren. Wichtig: Auf Fertigprodukte wie Karamell- oder „Kettle Corn“-Popcorn sollte man verzichten – sie enthalten meist versteckten Zucker und ungesunde Fette.

    Übrigens: Studien zum Thema Diabetes befassen sich nicht nur damit, wie man besser mit der Krankheit lebt. Tatsächlich werden auch immer wieder Faktoren untersucht, die eine Erkrankung verhindern sollen. Um Diabetes zu vermeiden oder die Krankheit abzuschwächen, gilt Abnehmen als bewährtes Mittel. Und: An der neu festgelegten Diabetesform „Typ 5“ leiden weltweit mehr als 20 Millionen Menschen.

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