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Porträt: Er ist mehr als der Bruder von „Kevin - Allein zu Haus“

Porträt

Er ist mehr als der Bruder von „Kevin - Allein zu Haus“

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    Kieran Culkin posiert im Presseraum mit dem Preis für die beste Leistung eines Schauspielers in einer Nebenrolle in einem Film für "A Real Pain" während der 82. Golden Globes im Beverly Hilton.
    Kieran Culkin posiert im Presseraum mit dem Preis für die beste Leistung eines Schauspielers in einer Nebenrolle in einem Film für "A Real Pain" während der 82. Golden Globes im Beverly Hilton. Foto: Chris Pizzello, Invision/dpa

    Culkin, Culkin…? Der Name löst Erinnerungen aus: Das war doch der Kleine aus „Kevin - Allein zu Haus“? Ja, schon, aber nicht nur. Denn Kieran Culkin ist nicht Macaulay, der blonde Wirbelwind und Hauptdarsteller, sondern der jüngere Bruder, der im Film eine Nebenrolle spielte. Während der große Bruder alle Lorbeeren abräumte, danach tief im Drogenstrudel versank, wurde es um Kieran Culkin still. Also still in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, denn als eines von sieben Geschwistern im Culkin-Clan war Kierans Leben wohl nie richtig leise.

    Der ambitionierte Vater Kit zwang fünf seiner Kinder ins Filmgeschäft. Mitte der 90er-Jahre reichte Kierans Mutter die Scheidung ein, da war Kieran ein Teenager. An der Seite von Sharon Stone spielte er im Drama „Migthy“ ein Kindergenie und erntete zum ersten Mal den Ruhm für seine Arbeit.

    Kieran Culkin: Zwischen Joints und großem Kino

    Das hinterließ Spuren: Culkin entwickelte seine eigene Art von Humor. So schob er als 18-jähriger dem Schauspielkollegen Mark Ruffalo bei einem Auftritt statt eines Requisiten-Joints einen echten unter. Zwei Jahre später beflügelte dieser rebellische Geist seine Schauspielleistung in „Igby goes down“ als Sohn einer tablettensüchtigen Mutter (Susan Sarandon). Eine Golden Globe Nominierung später, und inzwischen Vater von zwei Kindern, distanzierte sich Kieran von seiner stürmischen Phase. Woher der Wandel? 2008 starb die ältere Schwester, einer seiner liebsten Menschen.

    Diese Mischung aus übersprudelnd und betrübt sei die Essenz von Kierans Schauspiel, sagt Jesse Eisenberg, der mit ihm in der Tragikomödie „A real pain“ spielt. Kieran gewann dafür den Golden Globe als bester Nebendarsteller, vergaß seine Dankesrede und scherzte lässig, dies sei das beste Date seit langem mit seiner Frau. Es wirkt als verstecke er hinter dem Humor die Angst vor der zerstörerischen Kraft des Erfolgs, der sein Bruder knapp entrann und die Kieran durch den Rückhalt seiner eigenen Familie in Schach hält.

    Immer wieder beschäftigt ihn das Thema Familie in seinen Rollen, so in der Erfolgsserie „Succession“, in der er einen Sohn eines despotischen Medienmoguls mimt. In „A real pain“ geht es um zwei grundverschiedene, jüdische Brüder: Benji alias Kieran ist chaotisch, David bestens organisiert. Bei der Zugfahrt durch Polen trägt der Humor über die Trauer hinweg: „Dude, wir sind zwei Juden in einem Zug in Polen, vor 80 Jahren haben sie uns wie Vieh in diese Dinger gepfercht.“

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