Vom Fernsehen in die Politik: Maren Gilzer will Bürgermeisterin werden
Maren Gilzer drehte schon am Glücksrad und als Schwester Yvonne. Auch Dschungelkönigin war sie. Warum sie jetzt für die FDP Bürgermeisterin werden will.
Maren Gilzer trägt einen für eine Schauspielerin prima geeigneten Familiennamen. Wenn man den nur überfliegt, dann wird aus Gilzer schnell Glitzer. Das passt nicht nur zu ihrem Beruf, sondern irgendwie auch zum Leben der gebürtigen Ostberlinerin. Denn schillernd sind ihre Karriere und ihr Leben bisher allemal.
Dazu gehört das hübsche Detail, dass sie vor über zehn Jahren bekannt gab, nicht 1964, sondern schon 1960 geboren worden zu sein. Gilzer hatte sich bewusst vier Jahre jünger gemacht , weil ihr zu Beginn ihrer Modelkarriere gesagt wurde, sie sei bereits zu alt für diese Branche. Die Schummelei wirkte offenbar besser als Hyaluronsäurecreme oder Botox. Denn die gelernte technische Zeichnerin schaffte es tatsächlich für mehrere europäische Modehäuser auf die Laufstege.
Maren Gilzer: Vom Modegeschäft ins Fernsehen
Von dort aus ging es beruflich fließend weiter. So war es immer bei ihr. Eine Tür ging zu, eine andere auf. Als Gilzer das Modegeschäft an den Nagel hing, gelang ihr der Sprung zum Fernsehen. Doch das blonde Ex-Model war sich auch für eher schlichtere Arbeit vor den Kameras nicht zu schade. So hat sie ihre TV-Karriere vor 24 Jahren bei der Spielshow Glücksrad auf Sat.1 gestartet. Als Buchstabenfee machte sie sich über zehn Jahre an der Seite von Peter Bond und Frederic Meisner einen Namen.
Und wieder wusste sie, wann es Zeit war, aufzuhören. Obwohl ein TV-Sender ihr Engagement beim Glücksrad verlängern wollte, schlug sie einen anderen Weg ein, sie zog es zur Schauspielerei. 16 Jahre lang drehte Gilzer von der ersten Folge an in Leipzig für „In aller Freundschaft“. Als Krankenschwester Yvonne Habermann eroberte sie sich mit leicht naivem Charme in der Dienstagabenddauerbrennerserie die Herzen vieler Zuschauer.
Jetzt will Maren Gilzer für die FDP Bürgermeisterin in Brandenburg werden
Als die Drehbuchautoren sie aus der Serie schrieben, weil jüngeres Klinikpersonal gefragt war, klagte sie nicht, sondern verdiente ihre Brötchen fortan mit einem Teleshopping-Sender und ihrer eigenen Modelinie. Dazwischen ab und zu Schauspiel wie beim Theaterstück Schwanensee in der Comödie Dresden.
Inzwischen hat die geschiedene großgewachsene Frau eine neue Passion: Politik. Und das meint sie ernst. Während viele ihre Wahl zur „Dschungelkönigin“ in der neunten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ noch belächelten, ist sie inzwischen in der Realpolitik angekommen. Statt royalem Trashfernsehen nun also Kandidatur in Brandenburg.
Gilzer will Bürgermeisterin der Gemeinde Oberkrämer im Landkreis Oberhavel werden. Sie tritt für die FDP an. Der Partei ist sie nach einer Begegnung mit Christian Lindner vor vier Jahren beigetreten. „Geht nicht - gibt’s nicht: Neuer Schwung für Oberkrämer!“, lautet Gilzers Wahlkampfslogan. Warum die Bürgerinnen und Bürger der 12.000-Einwohner-Gemeinde ausgerechnet ihr ihre Stimme geben sollten, erklärt sie auf ihrer Internetseite so: „Ich bin kein Verwalter, sondern Zuhörer, Problemlöser und Kämpfer – für Sie und Ihre Belange!“ Na denn!
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