Video von rassistischem Vorfall bei Kaufland im Netz – So reagiert Kaufland
Ein Inder und eine Inderin berichten auf Twitter von einem rassistischen Vorfall in einer Kaufland-Filiale in Magdeburg. Das Video sorgt für Empörung – Kaufland will den Vorfall prüfen
Nachdem ein Mann und eine Frau aus Indien in einer Kaufland-Filiale im Magdeburger Stadtteil Neustadt einen Karton mit verdorbener Milch reklamieren wollten, bekamen sie vom Ladenpersonal rassistische Beleidigungen ab und wurden tätlich angegriffen.
Srruthi Lekha und ihr Bekannter Harsha Rahul hatten vergangene Woche nach eigener Aussage in einem Kaufland einen Karton Milch gekauft und daraus getrunken. Der Karton war aber bereits Stunden nach dem Öffnen und dem Aufbewahren im Kühlschrank aufgequollen. Bald darauf bekamen die beiden Bauchschmerzen, weshalb sie am 5. Januar erneut zu der Kaufland-Filiale gingen, um sich wegen der verdorbenen Milch zu beschweren.
Kaufland: Reklamation mit Schwierigkeiten. "Ihr seid nicht aus Deutschland"
Sie bekamen daraufhin den Kaufpreis erstattet. Lekha und ihr Bekannter waren damit jedoch nicht zufrieden: Sie wollten eine Erklärung, warum die Milch verdorben war und zudem eine Entschädigung für ihre Krankheit haben. Ein Mitarbeiter habe ihnen dann nach einem Telefonat zwar einen 30-Euro-Gutschein angeboten, allerdings laut Lekha unvermittelt das Angebot zurückgezogen und stattdessen geantwortet, sie sollten zu einem Anwalt gehen. Die bereits entgegengenommene Milch wollte der Mitarbeiter anscheinend behalten und nicht wieder herausgeben.
Stattdessen fing der Mitarbeiter an, die beiden verbal anzugreifen, wobei er rassistisch wurde: Auf englisch sagte er: "Ihr seid in Deutschland. Ihr könnt nicht so reden. Ihr seid in Deutschland. Ihr müsst in unserer Sprache sprechen.“
Rassistischer Vorfall bei Kaufland: Security-Mitarbeiter greift Kundin an
Damit eskalierte die Situation: Ein Sicherheitsmitarbeiter des Ladens warf Lekha und ihren Bekannten aus der Filiale. Dabei griff er die Kaufland-Kunden an. Er schubste sie mehrfach, obwohl Lekha und ihr Bekannter keinen Widerstand zeigten. Lekha filmte diese Szenen mit ihrem Smartphone, das Video stellte sie daraufhin ins Netz. Auf Twitter erklärte sie den Vorfall und hängte die 23-sekündige Aufnahme des Angriffs an.
Kaufland will rassistischen Vorfall "aufarbeiten"
Die Handelskette Kaufland will den möglichen rassistischen Vorfall in der Magdeburger Filiale prüfen. Auf Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland teilte das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm mit: „Wir haben das Video irritiert zur Kenntnis genommen. Kaufland ist bunt und vielfältig, genau das macht uns als Team aus. Wir stehen für Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Rassismus und Diskriminierung verurteilen wir aufs Schärfste. Wir werden die Vorkommnisse selbstverständlich sofort intern aufarbeiten.“ Weitere Fragen zu dem Vorfall ließ Kaufland unbeantwortet.
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