Töteten Wilderer zwei Polizisten nur wegen illegal geschossener Rehe?
Plus Nach dem Polizistenmord in Rheinland-Pfalz haben die Ermittler zwei Verdächtige gefasst. Vieles spricht dafür, dass sie auch die Täter sind. Doch eine wichtige Frage bleibt.
Zwei Tage danach ist das Rätsel um ein Verbrechen, das die ganze Republik erschüttert, fast noch größer geworden. Obwohl es ja nun zwei Tatverdächtige gibt, zwei Saarländer, die in Untersuchungshaft sitzen. Es gibt Vermutungen darüber, was in der Nacht zum Montag an der einsamen Kreisstraße im Westen von Rheinland-Pfalz passiert sein könnte. Es gibt auch schon erste Erkenntnisse, über die Polizei und Staatsanwaltschaft an diesem Dienstag berichten.
Aber eine entscheidende Frage ist offener denn je: Wie kann es sein, dass zwei Männer offenkundig beim Wildern ertappt werden und am Ende eine 24-jährige Polizeianwärterin und ein 29-jähriger Oberkommissar tot am Boden liegen, getroffen von mehreren Kugeln aus einer Schrotflinte und einem Jagdgewehr? Ein Doppelmord wegen ein paar geschossenen Rehen?
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Die Diskussion ist geschlossen.
Nach dem, was bisher bekannt ist, sind die Rehe das kleinere Problem. Einer der Taeter hatte ein illegales Waffenarsenal und das anscheinend nicht zum ersten Mal. Ich vermute, dass die Strafe dafuer deutlich hoeher waere als fuer die Wilderei.
Selbstverständlich ist die Überschrift, oder auch überhaupt die Formulierung "Polizisten erschossen nur" äußerst unglücklich und unpassend, da sie impliziert, dass die Ermordung zweier Polizisten aus anderen, dem Autor plausibler erscheinenden Gründen, durchaus oder zumindest eventuell, verständlich oder gar entschuldbar wäre. Das ist wohl unabsichtlich so formuliert, aber für einen "gelernten" Journalisten eine glatte "Sechs". Aber das kapiert natürlich nicht jeder....;
Jeder weiß jeder wie es gemeint ist und vermutlich denken sich die meisten Leute genau das, ohne es für gerechtfertigt zu halten, aus anderen Gründen Polizisten zu erschießen.
Ihre Interpretation ist infam und nichts als böswillige Herumkrittelei.
“Nur” in der Headline finde ich sehr fragwürdig. Abgesehen von der Tragik schafft es die AZ immer wieder sich selbst auf BILD-Niveau zu katapultieren.
Motiv sehr unglaubwürdig. Nur ein "Idi." erschiesst zwei Menschen um Wilderei zu vertuschen. Und dann findet man im engen Umfeld auch noch den Fluchtwagen, die gewilderten Tiere und die Waffen. Wie blöd muss jemand sein keine Anstalten zu treffen seine Tat zu verschleiern und Beweisstücke nicht verschwinden zu lassen. Hier bedarf es doch der Klärung der wahren Tathintergründe und Begleitumstände. Oder sind die Täter wirklich ausgetickt. Hätten die Jagdaufsichtsbehörde richtig gearbeitet, wären dem Verdächtigten alle Waffen entzogen; bei Verdacht das ganze Haus auf den Kopf gestellt worden. Oder hatte er gute Kumpels bei der Behörde oder Jagdgenossen, die ihm seine bekannten Verfehlungen nachgesehen haben. Man wird sehen, was die weiteren Untersuchungen ergeben.
"Motiv sehr unglaubwürdig. Nur ein "Idi." erschiesst zwei Menschen um Wilderei zu vertuschen."
Ja. Wir wissen, wenn Sie Polizisten erschießen, gehen Sie schlauer vor.
>> Wie blöd muss jemand sein keine Anstalten zu treffen seine Tat zu verschleiern und Beweisstücke nicht verschwinden zu lassen. <<
Verschleiern? Mit dem Ausweis am Tatort und Einschusslöchern im Auto? In weniger als 12 Stunden? Wahrscheinlich mit eingeschalteten Handys allein in der Funkzelle...
Das sind schlicht Gauner für die Waffen, Gewalt, Schlachten bei Abwesenheit von vernünftigen Denken zum Leben gehörte.
In 15 Jahren sind sie wieder unter uns...
Antwort an Robert M: Was unterstellen Sie mir eigentlich. Ich bin mein Leben lang auf der richtigen Seite des Gesetzes gestanden. Nur wenn man den Gegner begreifen und einschätzen will muss man sich in deren mögliche Beweggründe hineindenken.
» Nur wenn man den Gegner begreifen und einschätzen will muss man sich in deren mögliche Beweggründe hineindenken.«
Und der Herr H. meint tatsächlich, mit seinen Binsenweisheiten wäre er schlauer als die Ermittler.
Die Waffengesetze gehören noch restriktiver angewandt. Leider haben die Institutionen, welche uns Menschlichkeit, Nächstenliebe, Wertschätzung des Menschen und Verbundenheit vermitteln sollten, soviel mit sich selbst zu tun, weil sie die eben genannten Werte selbst auf dem Müllberg des Versagens gekippt haben, dass sie dieser Aufgabe nicht mehr gerecht werden. Nicht als Verbreiter und schon gar nicht mehr mit der notwendigen Glaubhaftigkeit. Der Rückzug der Kirchen und die Ausbildung der Individualität im Glauben an den Kapitalismus, lassen uns langsam aber sicher so verrohen, dass wir einander nicht mehr wertschätzen. Räuber und Mörder gab es schon immer, aber die Tötung zweier Vertreter des Gesetzes um einem Gefängnisaufenthalt wegen Wilderei zu entkommen? Das zeigt wie weit wir schon gesunken sind.