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Rom
23.12.2022

Missbrauchte ein berühmter Jesuit mehrere Nonnen?

Marko Ivan Rupnik 2016 bei einer Veranstaltung in der Halle Paul VI. im Vatikan – im Publikum: Papst Franziskus (Zweiter von rechts).
Foto: Osservatore Romano/HO, dpa

Marko Ivan Rupnik werden heftige Vorwürfe gemacht. Der Skandal reicht bis an die Kirchenspitze: Legte Papst Franziskus zweierlei Maß an den Fall an?

Er ist einer der klerikalen Stars dieser Zeit: Marko Ivan Rupnik, 68 Jahre alt, katholischer Mosaikkünstler aus Slowenien, Ehrendoktor, gefeierter Redner, Jesuit. Doch vor einigen Wochen ist nun auch die dunkle Seite seiner Vita bekannt geworden. Sie wirft einen gewaltigen Schatten auf Rupnik und die römisch-katholische Kirche. 

Kirchliche Stellen, darunter die vatikanische Glaubenskongregation, halten Anschuldigungen für begründet, Rupnik habe in den 1990er Jahren Ordensschwestern sexuell missbraucht. Und die Fragen, die sich aufdrängen, lauten: Ließen Kirchenobere in dem Fall eine besondere Milde walten? Sowie: Hat Papst Franziskus, selbst Jesuit, im Fall Rupnik mit zweierlei Maß gemessen?

Bereits im Oktober 2018 soll es Anzeige gegen Rupnik gegeben haben

Die Vorwürfe gegen Rupnik wurden durch italienische Medienberichte Anfang Dezember öffentlich. Der Jesuitenorden lieferte anschließend Details zur innerkirchlichen Aufarbeitung. Demnach soll es bereits im Oktober 2018 eine erste Anzeige gegen Rupnik gegeben haben. Nach einer Voruntersuchung mit dem Ergebnis, dass die Anschuldigungen „glaubwürdig“ seien, leiteten die Jesuiten den Fall im Mai 2019 an die für Missbrauchsfälle zuständige Glaubenskongregation im Vatikan weiter.

Der damalige Vorwurf gegen Rupnik lautete kanonisch, also kirchenrechtlich, auf „Lossprechung eines Mittäters“. Der Jesuit soll eine Frau bei der Beichte von der mit oder an ihr begangenen sexuellen Handlung losgesprochen haben. Nach Kirchenrecht steht darauf die Exkommunikation. Diese ordnete die Glaubenskongregation im Mai 2020 auch an.

Die kirchliche Höchststrafe wurde nach Angaben der Jesuiten jedoch im selben Monat wieder aufgehoben. Die Zuständigkeit der Aufhebung solcher Strafen liegt beim Papst. „Die Aufhebung der Exkommunikation eines Freundes, der sich nachweislich schwerer Verbrechen schuldig gemacht hat und jahrelang ungestraft geblieben ist, wäre verhängnisvoll“, schrieb am Freitag das gut informierte und eigentlich als papstfreundlich bekannte Internetportal Il sismographo. Franziskus und der Vatikan haben sich bislang nicht zu dem Fall geäußert.

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Rupnik werde bis heute als Berater wichtiger vatikanischer Behörden geführt

Die amerikanische Webseite The Pillar wies darauf hin, dass Rupnik bis heute als Berater wichtiger vatikanischer Behörden, etwa der Dikasterien für den Klerus oder für Liturgie, geführt wird. Im März 2020 hielt Rupnik noch die Fastenpredigten im Vatikan. Und als Künstler gestaltete er 1999 nicht nur die Mosaiken für die Redemptoris-Mater-Kapelle im Vatikan und an berühmten Wallfahrtsorten wie Lourdes oder Fatima, sondern entwarf auch die Logos für das Weltfamilientreffen 2022 und das von Franziskus für 2015/16 ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit. Zuletzt war Rupnik beim Papst im Januar 2022 zur Privataudienz. Zu dieser Begegnung wurden keine Details bekannt.

Zusätzlich zum Fall der aufgehobenen Exkommunikation gab es im Vatikan ein zweites kirchenrechtliches Verfahren gegen Rupnik, das im Juni 2021 eingeleitet wurde. Eine Ordensschwester hatte den Geistlichen bei der Glaubenskongregation angezeigt. Ihr Vorwurf: Der Jesuit habe als geistlicher Leiter des Hauses der Loyola-Gemeinschaft im slowenischen Ljubljana sie selbst und bis zu 20 weitere Ordensfrauen bis 1993 missbraucht. Das heute 58-jährige Opfer wirft dem charismatischen Rupnik neben jahrelangem sexuellem auch psychologischen und spirituellen Missbrauch vor. Er habe sie zu Küssen und sexuellen Handlungen gedrängt – und auch zum gemeinsamen Anschauen von Porno-Filmen und Sex zu dritt mit einer weiteren Nonne. Das berichtete sie der italienischen Zeitung Domani. Die Sexualität müsse „nach dem Bild der Dreifaltigkeit frei von Besitzansprüchen sein“, soll Rupnik gesagt haben.

Die 2021 eingeleitete Untersuchung endete im Oktober 2022, das Dikasterium für Glaubenslehre erklärte die Taten für verjährt. Der Jesuitenorden wiederum erklärte, im Juli 2021 Auflagen gegen Rupnik wie das Verbot der Beichtabnahme und das Abhalten geistlicher Übungen gegen ihn verhängt zu haben. Öffentliche Auftritte sollten ihm seitdem bloß nach Genehmigung erlaubt sein.

Jesuitenorden ruft Betroffene auf, Beschwerden und Hinweise einzureichen

Der Jesuitenorden rief Betroffene zudem auf, Beschwerden einzureichen. Er stellte ihnen in Aussicht, „dass man Ihnen mit Verständnis und Einfühlungsvermögen zuhören wird“. Am Donnerstag verurteilten die slowenischen Bischöfe Rupniks „verwerfliche Taten“ und bekundeten, an der Seite der Opfer zu stehen.

Beim katholischen Hilfswerk Renovabis mit Sitz in Freising zeigte man sich am Freitag „zutiefst erschüttert“. Der in Augsburg wohnende Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz erklärte, Vorwürfen nachgehen zu wollen. Rupnik sei ein früherer Projektpartner des Hilfswerkes gewesen. Unter anderem habe man 1993 die Communitas Loyola von Schwestern im Erzbistum Ljubljana unterstützt. Und deren Exerzitienhaus sei ausdrücklich in aktuellen Anschuldigungen gegen Rupnik als Ort des mutmaßlichen Missbrauchs genannt worden.

Rupnik habe überdies Förderungen für Stipendien junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Osteuropa zum Studium am Institut Aletti in Rom erhalten. Besonders die Stipendiaten der Jahre 1993 bis 1995 sollen nun, so Renovabis in einer Erklärung, ausfindig gemacht werden. „Bei sexuellem Missbrauch hat Renovabis eine kompromisslose Haltung“, betonte Schwartz. (mit wida)

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