Alleine im Paradies: Wie Marie in ihrem Ruhestand auf Mallorca vereinsamt
Plus Den Ruhestand in Spanien zu verbringen klingt verlockend. Anschluss zu finden ist oft aber gar nicht so leicht. Auf ein Schnitzel und eine Cola mit Marie auf Mallorca.
Manchmal spricht Marie drei Tage lang mit niemandem. Als jüngst ihre Tochter anrief, sagte sie: „Tut mir leid, ich krächze, meine Stimme ist nicht geölt.“ Marie lacht, als sie das erzählt. Sie nimmt ihre Situation mit Humor: Sie fühlt sich einsam. „Es gibt Momente, die wehtun. Ich rede die Dinge nicht schön.“ Daran ändert auch der Meerblick nichts. Marie, 73, lebt auf Mallorca. Sie sitzt an diesem heißen Nachmittag in einem Restaurant und isst paniertes Schweineschnitzel mit Pommes. Sie schaut immer wieder auf die Bucht von Palma. Das Wasser funkelt, es ist Hochsaison. Kinder planschen, Kitesurfer heben ab, Paare küssen sich. Aber: In der Masse ist Marie alleine.
Wie sie wandern viele Rentner nach Südeuropa aus, nach Spanien, Italien, Portugal. Die genaue Zahl vermag niemand zu nennen. Fest steht: Mallorca ist ein beliebtes Ziel. Die Baleareninsel lockt mit einer quirligen Hauptstadt, Dörfern, Bergen, aber auch flachem Land, milden Wintern und guter Anbindung. Die Rentner planen oft mehrere Jahre im Voraus, renovieren ein Bauernhaus im Tramuntana-Gebirge oder legen sich eine Drei-Zimmer-Wohnung mit Meerblick zu. Auf Mallorca gibt es deutsches Essen, deutsche Supermärkte, deutsche Ärzte, deutsche Medien, eine teutonische Parallelgesellschaft. Doch mit dem Alter werden die Menschen weniger mobil, krank, vereinsamen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Hier jammert jemand auf sehr hohen Niveau. Wenn man Zeit ohne Ende hat und nicht bereit ist, die Umgangssprache der einheimischen zu lernen, wird es schwierig.
Aber anders herum wäre für einen geselligen Mallorquiner Reutlingen, was soziale Kontakte betrifft, erst mal ein absoluter Schock.