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Schlechte Luft in Deutschland, viele Orte überschreiten Feinstaub-Grenzwert

Luftqualität

Feinstaub in Deutschland: Werte überschreiten kritische Grenzwerte deutlich

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    In vielen deutschen Städten herrscht derzeit schlechte Luft.
    In vielen deutschen Städten herrscht derzeit schlechte Luft. Foto:  Sebastian Gollnow, dpa

    Frankfurt, Berlin Stuttgart: Viele Wetter-Apps zeigen gerade einen dicken roten Balken an, wenn es um die Luftqualität geht. Meist mit der Information, die Luft sei derzeit „schlecht“. Der Grund dafür ist die derzeitige Wetterlage. Durch sie können Schadstoffe in der Luft nicht abziehen. Stattdessen sammeln sie sich wie unter einer Glocke in den Niederungen und Städten, berichtet etwa das Erste.

    Hoch Beate führt derzeit zu schlechter Luftqualität

    Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt, warum das Hoch Beate aktuell zu den schlechten Luftwerten führt: „Es fehlt an Wind, und die Luftmassen stehen förmlich still, wodurch Schadstoffe nicht abtransportiert werden. In Sachen Feinstaubbelastung herrscht aktuell sozusagen die höchste Warnstufe Lila.“ Vor allem grenznahe Regionen Deutschlands leiden unter der Belastung, da ein Teil des Feinstaubs aus den Nachbarländern herüberzieht.

    Die Echtzeit-Karte des Luftqualitätsindex auf der Webseite aqicn.org, zeigt eine Übersicht für Deutschland, aber auch andere Länder. Beim Blick auf die Karte wird klar, besonders im Landesinneren Deutschlands tummeln sich derzeit die Höchstwerte. Dort messen die Spitzenreitern 144 Mikrogramm pro Kubikmeter (Landau in der Pfalz) und 140 Mikrogramm pro Kubikmeter (Limburg an der Lahn). Auch sagt Jung, dass die Feinstaubwerte in dieser Woche ein besorgniserregendes Niveau erreichen. Die Grenzmarke von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter werde vielerorts überschritten, und unsere Nachbarländer seien noch stärker betroffen.

    Ab welchem Index ist die Luftqualität bedenklich?

    Bis zum Wert 50 ist laut aqicn.org die Rede von guter Luftqualität. Bis 100 Mikrogramm pro Kubikmeter wird sie als mäßig eingestuft. Der derzeit in Deutschland häufig gemessene „schlechte“ Wert, liegt zwischen 101 und 150. Es sei für sensible Gruppen ungesund. Die breite Öffentlichkeit betreffe dies aber nicht. Dennoch raten Experten, körperliche Anstrengungen zu vermeiden und Wohnräume gut abzudichten, um die Belastung zu minimieren.

    Darüber hinaus lassen sich derzeit vor allem hohe Werte im Ausland ablesen, etwa in Polen. Dort kratzen die Werte an der 200er-Marke. Dann kann die schlechte Luft bei jedem und jeder zu gesundheitlichen Auswirkungen führen. Bei Menschen sensibler Gruppen kann es sogar zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Auswirkungen kommen, heißt es auf der Webseite.

    Ein schwerer Smog-Schleier die Innenstadt von Katowice (Polen).
    Ein schwerer Smog-Schleier die Innenstadt von Katowice (Polen). Foto: Andrzej Grygiel, dpa/PAP (Archivbild)

    Besserung der Feinstaubbelastung in Sicht

    Doch es ist Besserung in Sicht. „Ab Donnerstag wird es in Deutschland deutlich windiger, nasser und wechselhafter“, sagt Jung. Hoch Beate verabschiedet sich, und Tiefdruckgebiete bringen die dringend benötigte Bewegung in die Atmosphäre. Die stehenden Luftmassen werden ordentlich durchgemischt, und der Feinstaub kann endlich abtransportiert werden.

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    6 Kommentare
    Richard Merk

    Leider ist auch zu beobachten, dass viele Autofahrer erst mal den Motor starten und danach werden die Fenster frei gekratzt. Die ungefilterten Qualmwolken verteilen sich nur langsam auf den Straßen. Es zeigt sich deutlich dass Klima- und Umweltschutz längst nicht mehr ernst genommen wird. Unsere Politiker in Bayern sind nicht ganz unschuldig für diesen schädlichen Trend.

    Jochen Hoeflein

    Ich bin über 70 und habe mit wesentlichen höheren Schadstoffbelastungen ohne Schaden überstanden. Gehen Sie in Länder ausserhalb Kerneuropa, da scherrt sich niemand drum, ob der Nachbar sein Auto beim Warten vor der Ampel abschaltet. Und neuwertige deu Autos, die bei uns bereits verbannt werden, finden dort Käufer ( ich meine Schwellenländer, nicht arme Entwicklungsländer). Nur heute wird bei das schwächste Wesen als Maßstab für Umwelt-Regelungen gesetzt mit immer niedrigen Richtwerten.

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    Richard Merk

    Zitat Hoeflein: "Ich bin über 70 und habe mit wesentlichen höheren Schadstoffbelastungen ohne Schaden überstanden." Sind sie da so sicher, also wenn ihr desaströser Beitrag so gesehen wird ......... Laut ICCT Studie sterben 13.000 Deutsche pro Jahr vorzeitig durch Verkehrsabgase. Einer neuen Studie zufolge ist die Luftverschmutzung für jährlich rund 13.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Deutschland steht damit auf dem vierten Rang weltweit. << An diesem Hintergrund gemessen ist ihr Beitrag nicht nur ein unverschämtes Geschwätz, sie beleidigen damit auch noch zigtausende an Verkehrsabgase erkrankten Menschen.

    Martin Dünzl

    Herr Hoeflein, meine Oma ist in einem guten Gesundheitszustand auch deutlich über 100 Jahre geworden - bedeutet das nach Ihrer Denke also - Hitler und sein 2.Weltkrieg waren eigentlich nicht so schlimm und tödlich? Ich denke nicht, dass andere Länder mit höherer Luftverschmutzung oder Ihr persönlicher Gesundheitszustand als Maßstab dienen sollte, um Feinstaub-Grenzwerte festzusetzen. Dann doch gerne etwas repräsentativere wissenschaftliche Datensätze.

    Franz Xanter

    Was hier an Vergleichen herangezogen wird, lässt mich am Verstand so mancher mehr als sehr zweifeln.

    Robert Miehle-Huang

    Früher fand man auch Thalidomide und Heroin als Medikament ganz toll, Lungenlranke ließ man in Radon-Stollen radioaktiv verseuchte Luft einatmen und Kindern hat man in Schuhgeschäften die Füße geröntgt um zu sehen, ob die Schuhe passen. Ob das so folgenlos an den Protagonisten vorübergegangen ist, darf getrost bezweifelt werden…

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