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Smarte Fußgängerampeln in Wien

Wien

Smarte Ampeln in Wien verbessern Verkehrsfluss

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    Die Ampelschaltung zu drücken, ist an manchen Stellen in Wien nicht mehr notwendig. Denn Kameras steuern den Verkehrsfluss automatisch.
    Die Ampelschaltung zu drücken, ist an manchen Stellen in Wien nicht mehr notwendig. Denn Kameras steuern den Verkehrsfluss automatisch. Foto: Hannes P. Albert, dpa (Symbolbild)

    Noch ist der Straßenverkehr nicht flächendeckend automatisiert, denn entgegen den Erwartungen vieler haben autonome Autos bisher nicht die Straßen übernommen. Dennoch schreitet die Digitalisierung auf den Straßen immer weiter voran. Einer der Vorreiter ist die österreichische Hauptstadt Wien. Dort wurden bereits 2018 die ersten „smarten“ Fußgängerampeln installiert, 2019 gingen sie in Betrieb. Sie erkennen Fußgänger, welche die Straße überqueren wollen, und passen die Grünphasen für diese entsprechend an. Mit der zweiten Generation kommen nun einige Funktionen hinzu.

    Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen Fußgänger geschützt und Emissionen reduziert werden

    Unter der Leitung der Technischen Universität Graz wurden an 21 Kreuzungen neue Kameras installiert, die über die bis zu 600-fache Rechenfähigkeit im Vergleich zu den alten verfügen. Denn im Zuge dieser Aufrüstung erhält künstliche Intelligenz (KI) Einzug in das System. Dadurch werden nun auch Kinderwagen oder Gehhilfen erkannt. Für Personen mit eingeschränkter Mobilität verlängert das System automatisch die Grünphasen. So sollen diese Verkehrsteilnehmer besser geschützt werden.

    Die Stadt Wien gibt auf ihrer Website an, das komplette Ampelsystem intelligenter und flexibler gestalten zu wollen. Durch Nutzung von KI sollen langfristig alle Ampelanlagen vernetzt werden. So könnten Grünphasen angepasst oder die Ampelschaltungen nach Unfällen automatisch verändert werden, um die Staubildung zu minimieren. Insgesamt sollen so alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer besser geschützt, die Reisedauer verkürzt und die Emissionen reduziert werden.

    Auf Datenschutz legt die Stadt Wien hohen Wert

    Die Künstliche Intelligenz der TU Graz wurde aus Datenschutzgründen nicht im öffentlichen Verkehr trainiert. Stattdessen stammen die Daten vom Universitätscampus. Die Bilddaten der Kameras werden nicht gespeichert. Um den Datenschutz zu wahren, werden die Bilder lediglich lokal verarbeitet und danach gelöscht: Etwa 50 Millisekunden dauert die Verarbeitung. Lediglich die Anzahl an Personen, welche die Kreuzung überqueren, kann gespeichert werden. Diese Daten würden laut Angaben der Stadt bei Bedarf zur weiteren Verkehrsplanung der Großstadt eingesetzt werden.

    Wien ist nicht die einzige europäische Stadt, welche KI zur Verkehrssteuerung nutzt. In London konnte laut offiziellen Angaben der Verkehrsfluss um 20 Prozent verbessert werden. Auch in Deutschland werden neue Systeme getestet: In Ellwangen bei Stuttgart wird seit Juli der Verkehr von künstlicher Intelligenz gesteuert. Kommendes Jahr sollen die Ergebnisse präsentiert werden.

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