Die hessische Polizei setzt in Zukunft auf Polizei-Influencer in den sozialen Medien. Sieben sogenannte Cop-Influencer sollen unter dem Motto «Mehr als Blaulicht» auf Instagram Einblicke in ihre Privat- und Berufsleben ermöglichen. «Dabei verfolgen wir das Ziel, dass wir Vertrauen in die Polizei erreichen», sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) beim Start der Kampagne. «Wir wollen die Menschen erreichen und zeigen, wie nahbar und sympathisch unsere Polizei ist.»
In den bereits veröffentlichten Videos der Influencer sieht man sie beim Sportmachen, beim Gassigehen mit dem Hund oder eben bei der Arbeit im Streifenwagen oder auf der Polizeistation.
Durch die Videos und Fotos will die Polizei auch neue Nachwuchskräfte gewinnen. Die Kampagne sei eine sehr moderne und gute Art, an junge Menschen heranzutreten, führte Poseck aus. Im vergangenen Jahr habe die Polizei alle 645 Anwärterstellen besetzen können - das sei allerdings kein Selbstläufer in der Zukunft.
Das sehen auch die «Cop-Influencer» selbst so: Paula und Serhat sind zwei der neuen Social-Media-Gesichter der hessischen Polizei. «Wir sind primär für die Nachwuchsgewinnung da», sagte Serhat. Zu den Aufgaben der sieben gehören deshalb zukünftig auch, Nachrichten und Kommentare auf Instagram zu beantworten und «Leute über die Polizei zu informieren».
Anwärter und Kommissare aus ganz Hessen
Unter den insgesamt sieben Influencern befinden sich vier Polizeibeamte und drei Studierende - sie alle treten im Netz unter ihren Vornamen auf. Paula und Serhat sind bereits Polizeikommissarin und Polizeikommissar in Neu-Isenburg und Bad Hersfeld.
Auch Selina arbeitet als Polizeikommissarin auf der Polizeistation in Rotenburg an der Fulda. Mit Christopher ist auch ein Polizeihauptkommissar unter den Influencern, er ist zudem Fahrlehrer an der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (Höms) und unterrichtet Verkehrsrecht. Sarah, Kim und Nemanja studieren an der Höms in Wiesbaden und Mühlheim unter anderem Cyberkriminalistik.
Sie alle mussten sich als Influencer bewerben und ein Auswahlverfahren durchlaufen. «Wir haben Studenten dabei. Wir haben einen Lehrer auch an unserer Hochschule, wir haben Beamte, die im Streifendienst tätig sind», erklärte der Innenminister. «Genau diese Vielfalt wollen wir auch im Rahmen der Kampagne abbilden und deshalb sind die sieben genau die Richtigen.»
Wie lange die Kampagne laufen soll, bestimmten das Innenministerium und die Polizei bisher nicht. Poseck wünscht sich einen dauerhaften Erfolg: «Wir hoffen, dass wir immer mehr Follower gewinnen. Dafür braucht man auch ein bisschen Zeit, dafür braucht man auch ein bisschen Geduld», sagte er. Die Themen Nachwuchswerbung und Vertrauen in die Institution Polizei seien allerdings «Dauerthemen und deshalb ist das Ganze auf Dauer angelegt».


Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden