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Spinnen
12.09.2023

Berichte über Verletzte und Tote: Wie gefährlich ist die Braune Violinspinne?

Spinnennetz im Morgentau: In Italien macht sich ein kleines Lebewesen breit, das schlimmstenfalls zum Tod eines Menschen führen kann.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Archivbild)

In Italien macht sich angeblich ein Tier breit, das eine Gefahr für Menschen darstellt: die Braune Violinspinne. Einheimische und Touristen werden gewarnt.

Von Zeit zu Zeit wird über Spinnen und andere Tierarten berichtet, die sich in fremden Gefilden breitmachen ("Neozoen"). Aus Italien gibt es Informationen über eine Entwicklung, die ein dort beheimatetes Lebewesen betrifft: Loxosceles rufescens. Was bei Einheimischen und auch Touristen für Unruhe sorgt: Die Braune Violinspinne scheint sich in dem Land am Appenin immer weiter auszubreiten.

Ein konkreter Fall ist aus Ibiza bekannt, denn in Spanien ist der auch mediterrane Einsiedlerspinne genannte Krabbler ebenfalls heimisch: Nach einem Besuch auf Ibiza habe ein britischer Tourist zwei Finger durch absterbende Gliedmaßen verloren ("Nekrose"), auch in Italien mehren sich Berichte über steigende Fallzahlen.

Loxosceles: Wird Italien vermehrt von Violinspinne heimgesucht?

Laut Informazioneoggi.it hatten im Jahr 2022 in Italien vermehrt Apotheker und Mediziner mit Fällen von Menschen zu tun, die dem Vernehmen nach von einer Braunen Violinspinne gebissen wurden. In dem Bericht ist die Rede davon, dass sich die Tierart (gehört nicht zu den Insekten) tagsüber eher versteckt hält und nachts auf Nahrungssuche geht. Wie "alle Spinnen" würde sie sich mit Vorliebe dort aufhalten können: in oder hinter Schränken, Wandritzen, aber auch in Schuhen oder frisch gewaschener Wäsche.

Spinnenforscher Alexander Bach erklärte per Twitter über die seiner Ansicht nach übertriebene, jüngere Berichterstattung: "Nachdem im letzten Sommer (2022, Anm. d. Red.) die Nosferatu-Spinne durchs Dorf getrieben wurde, haben sich halb bis wenig seriöse Nachrichtenportale auf eine neue Spinne eingeschossen, die 'Loxosceles-Spinne'." Was ist also dran an den Gerüchten um die Ausbreitung der Braunen Violinspinne?

Braune Violinspinne: Definition und Verbreitung von Loxosceles rufescens

Das kleine Getier gehört laut der Arachnologischen Gesellschaft (AraGes) zur Familie der sechsäugigen Sandspinnen (Sicariidae oder Loxoscelidae) und zur Unterordnung der Webspinnen. Bei Loxosceles rufescens handelt es sich um eine von weltweit bislang 143 entdeckten Arten der Gattung. Ursprünglich stamme die hell bräunlich-beige Spinne aus Nordafrika und Südeuropa, rund um das Mittelmeer (dies stellte Naturforscher León Dufour bereits 1820 fest). Die Braune Violinspinne wurde im Zuge des globalen Handels und Reisens in die Welt hinausgetragen. Wirklich häufig komme sie heutzutage kaum vor, schildert uns Dr. Hubert Höfer, Vorstandsmitglied der AraGes. Eine Karte des Verbreitungsgebiets lässt abgesehen von Italien und Spanien auf erhöhte Vorkommen in Tschechien, der Schweiz sowie den Niederlanden schließen. Die Braune Violinspinne erreicht Experten zufolge eine Körperlänge bis 9,0 mm (Weibchen) bzw. 7,5 mm (Männchen).

Loxosceles rufescens: Wie groß ist die Gefahr eines Bisses?

Berichten zufolge vermehre sich die Braune Violinspinne auf der Appenin-Halbinsel derart schnell, dass Einwohner und auch Touristen vor einer Bedrohung gewarnt werden. Gefordert wird mitunter, dass die Symptome besser erkannt werden, um Prävention und Heilung zu optimieren.

Hiesige Wissenschaftler bewerten die Lage weniger dramatisch: Dr. Höfer zufolge komme es selbst in Ländern, in denen für den Menschen giftige Vertreter vorkommen, extrem selten zu "Verteidigungsbissen" und noch seltener zu schwierigen Verläufen. Und: Weil das Gift äußerst wertvoll für den Erwerb von Beute ist (und dazu gehören Menschen nicht), sei die Dosierung der an Menschen verabreichten Giftmenge von Spinnen allgemein niedrig, führt der Diplom-Biologe am Naturkundemuseum in Karlsruhe aus.

Biss der Braunen Violinspinne: Diese Folgen drohen

Sollte sich der unwahrscheinliche Fall eines Bisses der Braunen Violinspinne ereignen, ist mit einer verzögernden Wirkung des Gifts zu rechnen. Die Folgen seien aber weitaus weniger gravierend, als jene einer artverwandten Gattung: der Chilenischen Winkelspinne (Loxosceles laeta), die in Auflistungen der gefährlichsten Spinnen der Welt zu finden ist. Wie der MDR auf Basis chilenischer Kliniken zitiert, würden in dem südamerikanischen Land pro Jahr etwa 450 Menschen am Biss der Spinne sterben. Dr. Höfer erklärt uns, dass jedoch ein wesentlicher Unterschied besteht: "Von medizinischer Bedeutung sind vor allem die südamerikanischen Arten Loxosceles laeta und Loxosceles gaucho und die nordamerikanische Loxosceles reclusa."

Für Biologe Robert Klesser sei die europäische Verwandte Loxosceles rufescens "eine Freilandart, die selten auf Menschen prallt. Noch dazu sind die Winter für Loxosceles-Arten bei uns viel zu hart". Allerdings erklärt der Spinnenforscher gegenüber dem MDR, dass sich mit steigenden Temperaturen im Zuge des Klimawandels auch die Lebensbedingungen für Tierarten aus wärmeren Regionen ändern. Klesser führt aus: "In den nördlicheren Regionen in Europa hat sie bisher allerdings nicht Fuß gefasst." Eine Ausbreitung zum Beispiel auch in Deutschland hält der Mann dem Bericht nach für "nicht sonderlich wahrscheinlich".

So wirkt das Gift der Braunen Violinspinne

Die Bisse der Gattung Loxosceles gelten als schmerzlos, jedoch könne es laut Dr. Höfer zu Nekrosen der Haut (Gewebezerfall) kommen, "manchmal zu Geschwüren und selten zu systemischen Reaktionen". Die Auswirkungen hängen in derartigen Fällen auch zu einem großen Teil vom körperlichen Zustand der betroffenen Person ab und wie der Organismus mit dem von außen herbeigeführten Ereignis zurechtkommt. Eine Komponente des Spinnengifts, das aus unterschiedlichen Komponenten ("Cocktails") besteht, ist laut Dr. Höfer ein Enzym, welches die Endothel-Zellen der Blutgefäße von Menschen zerstört. Die Folgen machen sich nach übereinstimmenden Berichten zumeist erst nach etwa 24 bis 48 Stunden bemerkbar.

Braune Violinspinne: Bislang keine Todesfälle, Berichte oft "Falschmeldungen"

Über die konkrete Gefährdungslage lässt Dr. Hubert Höfer gegenüber ka-news.de wissen: "Nach einer umfangreichen Recherche zu L. rufescens (im Jahr 2017) waren nur 11 Prozent der gemeldeten Bisse verifizierbar: fünf Bisse zeigten systemische Effekte, neun Nekrosen, die alle ohne Komplikationen verheilt sind." Ihm zufolge gebe es keine bekannten beziehungsweise verifizierten Todesfälle. Abschließend erwähnt der Wissenschaftler aus Karlsruhe Erkenntnisse aus den USA, wonach Berichte über „Loxoscelismus“ (Bisse durch Loxosceles-Arten) "sehr oft auf Falschmeldungen beruhen", weil sie nicht verifizierbar seien.

Übrigens erklärte der Tourist aus Wales, der auf Ibiza im Jahr 2021 allem Anschein nach von einer Loxosceles rufescens gebissen wurde, gegenüber Mallorcazeitung.es: "Ich würde niemandem davon abraten, das Lokal zu besuchen, in dem wir den Sonnenuntergang angeschaut haben." Ihm zufolge würden jedes Jahr "Millionen" Menschen auf Ibiza Urlaub machen und "nie zuvor" sei etwas Ähnliches passiert.